Gesamter Verwaltungsrat aufgelöst:Musk alleiniger Twitter-Chef

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Elon Musk hat sich zum einzigen neuen Direktor bei Twitter ernannt. (Foto: Dado Ruvic/Reuters)

Alle neun Mitglieder des Direktoriums, das in US-Unternehmen ähnlich einem Aufsichtsrat dem Vorstand übergeordnet ist, haben ihre Posten aufgegeben.

Nach der Übernahme von Twitter hat Elon Musk die alleinige Macht bei dem Online-Netzwerk übernommen. Nachdem der Unternehmer unmittelbar nach Abschluss des 44 Milliarden US-Dollar schweren Kaufs vergangene Woche bereits das Top-Management gefeuert hat, löste Twitter nun auch seinen Verwaltungsrat auf. Das gab der Konzern in einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht bekannt.

Alle neun Mitglieder des Direktoriums, das in US-Unternehmen ähnlich eines Aufsichtsrats dem Vorstand übergeordnet ist, haben ihre Posten demnach aufgegeben. Zum bislang einzigen neuen Direktor ernannte Musk sich selbst und plant wohl, das Unternehmen in nächster Zeit tatsächlich selbst zu leiten, wie es aus informierten Kreisen heißt. Der Tech-Milliardär hatte Twitter nach monatelangem Hin und Her gekauft und in seinen Privatbesitz überführt. Am Freitag wurde das Unternehmen von der Börse genommen.

Viele fragen sich, wie es weitergehen wird

Musks erste Tage im Amt waren voller Gerüchte und Spekulationen, unter anderem darüber, wie er die Moderation von Inhalten auf Twitter handhaben und wie viele Stellen er abbauen wird, um Kosten zu sparen. Schon im Vorfeld der Übernahme durch Musk waren Bedenken über massive Entlassungen laut geworden, als potenziellen Investoren mitgeteilt wurde, dass er 75 Prozent der Belegschaft entlassen würde. Musk dementierte später, dass die Kürzungen so tiefgreifend sein würden, obwohl er sich bislang nicht näher zu seinen Plänen geäußert hat. In den vergangenen Wochen hat Musk lediglich erklärt, er wolle sich auf das Kernprodukt konzentrieren. Musk hat Werbetreibenden versprochen, dass Twitter unter seiner Führung nicht zu einer "Höllenlandschaft für alle" werden wird, aber gleichzeitig erklärt, dass ungehinderte Meinungsäußerung auf der Website die Norm sein sollte.

Zudem war der Tech-Milliardär auch damit beschäftigt, Änderungen am Twitter-Produkt vorzunehmen. Er hat die Ingenieure angewiesen, an einem Neustart der Video-Looping-App Vine zu arbeiten, berichtet Axios, und er will offenbar verifizierten Nutzern die blauen Abzeichen wegnehmen, wenn sie nicht bis zu 20 Dollar pro Monat für den neuen Abonnementdienst "Twitter Blue" zahlen, wie The Verge und Platformer berichten.

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