München:Siemens-Chef Kaeser legt Bilanz vor: Jobabbau im Fokus

München (dpa) - Mitten im Wirbel um den nächsten großen Stellenabbau bei Siemens legt Vorstandschef Joe Kaeser heute die Jahresbilanz des Elektrokonzerns vor. Experten gehen davon aus, dass das Unternehmen seinen Gewinn vor allem dank guter Geschäfte in der Sparte digitale Fabrik steigern konnte. Auch der Umsatz dürfte nach Einschätzung von Analysten zugelegt haben.

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München (dpa) - Mitten im Wirbel um den nächsten großen Stellenabbau bei Siemens legt Vorstandschef Joe Kaeser heute die Jahresbilanz des Elektrokonzerns vor. Experten gehen davon aus, dass das Unternehmen seinen Gewinn vor allem dank guter Geschäfte in der Sparte digitale Fabrik steigern konnte. Auch der Umsatz dürfte nach Einschätzung von Analysten zugelegt haben.

Im Fokus der Jahres-Bilanz werden aber vor allem die befürchteten drastischen Einschnitte in der Kraftwerkssparte Power & Gas stehen. Konkrete Details sind allerdings noch nicht zu erwarten - diese sollen voraussichtlich erst am 16. November zunächst mit Arbeitnehmervertretern besprochen und dann der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die Sparte leidet unter dem Nachfrageeinbruch vor allem bei großen Gasturbinen, der Preisdruck und Überkapazitäten nach sich zieht. Zusammen mit weiteren Einsparungen im Geschäftsfeld Prozessindustrie und Antriebe dürften mehrere tausend Jobs gestrichen werden - über bis zu 4000 gefährdete Arbeitsplätze wird gemunkelt. Auch Entlassungen hatte das Unternehmen nicht ausgeschlossen.

Die IG Metall sieht darin einen Tabubruch und hat ihren Widerstand gegen die neue Sparrunde angekündigt. Zur Bilanz-Pressekonferenz will die Gewerkschaft mit einer Demonstration vor der Konzernzentrale in München auf die Sorgen der Beschäftigten aufmerksam machen. Die Gewerkschaft wirft der Firmenleitung vor, mit den Plänen den bei Siemens geltenden Pakt zur Standort- und Beschäftigungssicherung in Frage zu stellen.

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