Bundesweit suchen die Kommunen und die Kassenärztlichen Vereinigungen nach Ärztinnen und Ärzten, die bereit sind, in den regionalen Corona-Impfzentren mitzuarbeiten. Rund um ihre Tätigkeit ist noch eine Reihe von organisatorischen Fragen ungeklärt. Zumindest auf einem Gebiet herrscht jetzt Klarheit: Die Mediziner sind bei der Corona-Impfung durch ihre Berufshaftpflichtversicherung gedeckt. Das gilt auch für die späteren Impfungen in den Praxen.
Da es sich bei der Corona-Impfung eine neue ärztliche Leistung handelt, ist sie nicht automatisch von einer Arzthaftpflicht-Police erfasst. Mit der Deutschen Ärzteversicherung und der HDI Versicherung haben zwei große Anbieter deutlich gemacht, dass sie den Versicherungsschutz erweitern. Bei anderen Versicherern dürfte es ähnlich sein.
"Kein Arzt muss sich bei uns Sorgen machen, dass er keine Deckung hat", betont Carsten Lutz, Leiter des Produktmanagements Haftpflicht und Heilwesen bei der HDI Versicherung. Die Erweiterung des Versicherungsschutzes greift unabhängig vom vereinbarten Versicherungsumfang. Sie kostet die Ärzte nichts, sie müssen dem Versicherer die Tätigkeit nicht extra melden, so Lutz.
"Jeder, der bei uns eine Haftpflicht-Deckung hat, hat die Corona-Impfung eingeschlossen", bestätigt Daniel Meiß, Leiter des Geschäftsfelds Sachversicherung bei der Deutschen Ärzteversicherung, die zur Axa gehört. Bei dem Kölner Versicherer seien in der Corona-Pandemie alle unterstützenden ärztlichen Maßnahmen auch außerhalb der Praxen versichert, sagt er.
"Die Versicherungswirtschaft nimmt ihre Verantwortung in Bezug auf den richtigen Versicherungsschutz für die Impfungen gegen Covid-19 ernst", sagt Nadja Bürger vom Versicherungsmakler Ecclesia. Auch Ecclesia-Kunden sind nach ihren Angaben über die besonderen Rahmenverträge, die der Makler mit verschiedenen Risikoträgern abgeschlossen hat, in den neuen Konstellationen versichert.