Düsseldorf (dpa/lnw) - Massendelikt Handy am Steuer: Die Polizei hat in den ersten acht Monaten 2019 mehr als 110 000 Handy-Verstöße im Straßenverkehr registriert. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es sogar 115 000 Fälle, teilte das NRW-Innenministerium auf Anfrage mit.
Während die Zahl der Autofahrer, die Smartphones verbotenerweise am Steuer nutzten, im Vergleichszeitraum rückläufig war - von 98 700 auf 92 500 - stiegen die festgestellten Verstöße bei den Radfahrern um 1000 Fälle an. 17 700 Mal wurden Radfahrer bei der Nutzung von Handys erwischt, nach 16 700 Fällen im Vorjahr.
„Ablenkung im Straßenverkehr durch Smartphones ist ein todernstes Thema“, so NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU). „Schon der kurze Blick auf das Handy bei einer Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern bedeutet 30 Meter Blindflug und damit: Lebensgefahr“, sagte der Minister. „Die Leute müssen verstehen, dass sie mit ihrem Verhalten nicht nur ihr eigenes, sondern auch das Leben anderer achtlos aufs Spiel setzen.“
Im vergangenen Mai war die Polizei mit einem landesweiten Kontrolltag gegen Handy-Verstöße vorgegangen: Rund 2500 Autofahrer waren dabei in Nordrhein-Westfalen erwischt worden. Bei der Kontrollaktion waren mehr als 2700 Beamte im Einsatz. Gut 24 000 Verkehrsteilnehmer waren überprüft worden. Die Zahl der Verkehrsunfälle durch Ablenkung steigt seit Jahren stark an. Als besonders gefährlich gilt das Lesen und Tippen von Textnachrichten während der Fahrt.