Frankfurt am Main:Frankfurter Messe macht dreistelligen Millionenverlust

Lesezeit: 1 min

Der Schriftzug „Messe Frankfurt“ ist auf einer Fassadeauf dem Messegelände angebracht. (Foto: Silas Stein/dpa/Archivbild)

In der Corona-Pandemie sind Umsatz und Ertrag der Frankfurter Messegesellschaft eingebrochen. Man werde im laufenden Geschäftsjahr bei einem gedrittelten Umsatz...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Frankfurt/Main (dpa) - In der Corona-Pandemie sind Umsatz und Ertrag der Frankfurter Messegesellschaft eingebrochen. Man werde im laufenden Geschäftsjahr bei einem gedrittelten Umsatz von rund 250 Millionen Euro einen dreistelligen Millionenverlust realisieren, sagte Messechef Wolfgang Marzin am Mittwoch. 2019 hatte die umsatzstärkste deutsche Messegesellschaft noch 736 Millionen Euro Umsatz ausgewiesen, woraus sich nach Rückstellungen unter dem Strich ein Gewinn von 48 Millionen Euro ergab. Mit einer Rückkehr auf ein derartiges Niveau rechnet Marzin wegen der fortschreitenden Pandemie inzwischen nicht mehr vor dem Jahr 2024.

Man werde weiter in die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells, die weltweiten Veranstaltungen, in Gelände und Services investieren, erklärte der Messechef. Das von der Stadt Frankfurt und dem Land Hessen getragene Unternehmen will am Kapitalmarkt zusätzliche Kredite aufnehmen und Entlassungen vermeiden. Derzeit werden frei werdende Stellen nicht extern besetzt und die Kurzarbeit genutzt. Laut einer Betriebsvereinbarung verzichten die Beschäftigten zudem bis 2023 auf variable Bestandteile ihrer Gehälter. Mit ihren Tochtergesellschaften beschäftigt die Messe rund 2500 Menschen.

Die Frankfurter Messe hat nach eigenen Angaben im laufenden Jahr trotz Corona weltweit mehr als 150 Veranstaltungen organisiert. Im kommenden Jahr soll es 137 Veranstaltungen geben, wie der Aufsichtsratsvorsitzende und Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) berichtete. Elf dieser Ereignisse fänden rein digital statt, die übrigen würden von entsprechenden digitalen Angeboten begleitet.

Das Geschäft in China laufe bereits an vielen Orten wieder mit 70 bis 80 Prozent der früheren Besucherzahlen, sagte Marzin. Das heimische Messegelände mit seinen großen Hallen wurde 2020 unter anderem für Hochschul-Klausuren genutzt. Die historische Festhalle soll zum Frankfurter Impfzentrum werden. In vier Monaten sollten dort täglich bis zu 4000 Menschen gegen das Corona-Virus geimpft werden, sagte Messe-Geschäftsführer Uwe Behm. Ihre großen, für das erste Quartal geplanten Präsenzmessen hat die Gesellschaft entweder auf digitale Formate umgestellt oder auf das zweite Quartal verschoben.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: