Über seinen eigenen Führungsstil sagte Josef Ackermann einmal, er könne sehr unangenehm werden, "wenn jemand den Eindruck erweckt, er will sich wichtig machen und nicht liefert".
Mancher Analyst hatte Ende 2009 das Gefühl, der Deutsche-Bank-Chef wolle sich wichtig machen - als er das hochgesteckte Ziel nannte, 2011 zehn Milliarden operativen Gewinn vor Steuern machen zu wollen. Doch die Gefahr, dass Ackermann nicht liefert, ist mit dem Ergebnis vom ersten Quartal deutlich geringer geworden. Mehr als ein Drittel des Zehn-Milliarden-Ziels hat er bereits geschafft.
Die Börse war am Donnerstag überrascht von den positiven Zahlen. Wer sich das Quartal davor in Erinnerung rief, mag weniger überrascht gewesen sein: Ackermann hatte einen großen Kostenblock in das letzte Vierteljahr des Vorjahres gepackt, das bilanztechnisch ohnehin nicht mehr zu retten war, weil die Übernahme der Postbank viel vom Gewinn kostete. Der Trick macht sich nun positiv bemerkbar.
Es wäre aber falsch, allein das für die guten Zahlen verantwortlich zu machen. Die Deutsche Bank präsentiert sich in sehr guter Verfassung. Während andere internationale Großbanken im Investmentbanking deutliche Einbrüche hinnehmen müssen, ging es beim deutschen Primus kaum nach unten.
Die Verluste aus dem brach liegenden Handel mit Staatsanleihen machte die Bank durch gute Geschäfte in anderen Bereichen wett, etwa im Rohstoffhandel. Auch im Inland geht es aufwärts: Die Postbank liefert Gewinn ab, Sal. Oppenheim kommt langsam aus den roten Zahlen. Ein Rückschlag ist, dass Ackermann die BHF-Bank nicht los wurde. Auf dieser Baustelle muss er sich bewähren.