Cyberkriminalität:Wie Ermittler Kriminelle im Darknet jagen

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In Traben-Trarbach standen jahrelang Darkweb-Server, die für Abertausende Straftaten genutzt worden sein sollen. Die Polizei nahm den sogenannten Cyberbunker 2019 hoch. (Foto: LKA Rheinland-Pfalz)

Gefälschte Impfpässe, schreckliche Aufnahmen von Kindern, der Handel mit Waffen: Verbrecher machen im dunklen Teil des Internets miese Geschäfte. Doch Polizei und Justiz rüsten auf - mit einer neuen Suchmaschine.

Von Max Muth

Die befreundete ausländische Polizeibehörde schickte nur zwei Dinge: eine öffentliche Bitcoin-Adresse und eine IP-Adresse aus Deutschland, zusammen mit dem Hinweis, dass die Daten im Zusammenhang mit einer Ermittlung zu Kindesmissbrauch gefunden wurden. Früher wären die Ermittlungen der bayerischen Behörden an dieser Stelle meist beendet gewesen. Zu wenig Informationen, um weitere Beweise zu finden. Heute ist das anders. Die Ermittler der Zentralstelle Cybercrime Bamberg (ZCB) brauchen nur wenige Sekunden, um eine wichtige Verbindung zu finden. Sie tippen die Bitcoin-Adresse in ihre neue Maschine, zwei Sekunden später haben sie ein Ergebnis. Auf einer bekannten Seite im Darkweb, die Bilder von Kindesmissbrauch anbot, war die Bitcoin-Adresse vor Jahren als Zahlungsmittel angegeben. Ein Beweis, der einen Richter überzeugen dürfte.

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