Selbstständige in der Pandemie:Die Politik vergisst zwei Millionen Menschen

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Solo-Selbstständige sind wirtschaftlich relevanter als viele denken. (Foto: obs)

Ob und wie gut Selbstständige in Deutschland durch die Krise kommen, hängt von Glück und Wohnort ab. Aber auch Fitnesstrainer und Kosmetikerinnen erfüllen menschliche Bedürfnisse und sollten als Unternehmer ernst genommen werden.

Kommentar von Lea Hampel

So manch einer dürfte aufgeatmet haben: Dreimal 1000 Euro monatlich sollen solo-selbständige Künstler in Bayern erhalten, verkündete Ministerpräsident Markus Söder vor einigen Tagen. Zuvor war es nur möglich, Betriebskosten wie die Miete erstattet zu bekommen. Die Reaktion ist spät, und nur bedingt eine gute Nachricht. Nach wie vor ist es eine Frage von Glück und Wohnort, wie gut jeder und jede von Deutschlands 2,2 Millionen Solo-Selbständigen durch diese Krise kommt. Darin zeigt sich ein strukturelles Problem: In Deutschland denkt man bei "Wirtschaft" an Autohersteller, Hotels, Chemiekonzerne. Wer aber selten dazu zählt: Menschen, die in einem Coworking-Space sitzen oder Taxi fahren. Dabei ist es längst an der Zeit, dass diese Menschen von der Politik als Unternehmer ernst genommen werden - und sich selbst als solche begreifen.

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