Corona-Krise:Rentenerhöhung fällt im Westen aus - nur Mini-Anstieg im Osten

Ein Rentner auf einer Bank in der Schildergasse: Die Renten stagnieren erstmals seit mehreren Jahren, in denen sie regelmäßig und zum Teil kräftig angehoben worden waren. (Foto: Christoph Hardt; www.imago-images.de/imago images / Future Image)

Nach jahrelangen Rentensteigerungen gibt es in diesem Jahr in Folge der Corona-Krise im Westen keine und im Osten nur eine leichte Erhöhung um 0,72 Prozent.

Nach jahrelangen Rentensteigerungen fällt die sonst im Sommer übliche Erhöhung der Altersbezüge in diesem Jahr wegen der Corona-Krise im Westen Deutschlands aus. Im Osten wird es nur eine Mini-Anhebung um 0,72 Prozent geben. Das gab Bundesarbeitsminister Hubertus Heil am Donnerstag bekannt. Zeitverzögert wirke sich die Krise nun auch auf die Rentenanpassung aus, sagte der SPD-Politiker.

Im vergangenen Jahr hatte es zunächst noch einmal eine kräftige Steigerung um 4,2 im Osten und 3,45 Prozent im Westen gegeben. Zum letzten Mal ist es 2010 - im Jahr nach der Finanzkrise - passiert, dass eine Rentenerhöhung ausfiel. Seitdem sind die Renten jedes Jahr gestiegen.

Grundlage für die jährliche Anpassung ist unter anderem die Lohnentwicklung im Vorjahr. Die Berechnung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Demnach betrug die maßgebliche Lohnentwicklung im vergangenen Jahr im Westen -2,34 Prozent. Rechnerisch würde sich daraus sogar eine Rentenkürzung ergeben. Das ist aber durch eine "gesetzliche Rentengarantie" ausgeschlossen. Die Bezüge bleiben daher im Westen auf dem aktuellen Niveau.

"Auch und insbesondere in Krisenzeiten wie der aktuellen Covid-19-Pandemie können sich die Rentnerinnen und Rentner auf die gesetzliche Rente verlassen", sagte Heil. Dass die Renten im Osten trotz Krise anders als im Westen leicht steigen, liegt an der sogenannten Angleichungstreppe: Bis 2024 wird der Rentenwert im Osten schrittweise an den im Westen angepasst, bis er gleich hoch ist.

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