Computer:Zynga streicht fast jeden fünften Job

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San Francisco (dpa) - Der schon seit langem mit Problemen kämpfende Online-Spieleanbieter Zynga streicht fast ein Fünftel der Arbeitsplätze.

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San Francisco (dpa) - Der schon seit langem mit Problemen kämpfende Online-Spieleanbieter Zynga streicht fast ein Fünftel der Arbeitsplätze.

Nach einem erneuten Quartalsverlust sollen dadurch und mit weiteren Sparmaßnahmen 100 Millionen Dollar pro Jahr eingespart werden, wie Gründer und Chef Mark Pincus ankündigte. Insgesamt sollen 364 Mitarbeiter oder 18 Prozent der Belegschaft gehen.

Zynga verlor im ersten Quartal rund 46,5 Millionen Dollar. Schon im Vorjahresquartal war ein Minus von knapp 61,2 Millionen Dollar aufgelaufen. Der Umsatz wuchs im Jahresvergleich um neun Prozent auf 183,3 Millionen Dollar.

Pincus war vor gut einem Monat überraschend an die Firmenspitze zurückgekehrt. Er will die Anstrengungen jetzt auf wenige neue Spiele konzentrieren. Zynga war einst sehr erfolgreich mit Online-Games wie „FarmVille“ oder „CityVille“ auf der Facebook-Plattform. Dem Unternehmen gelang es jedoch bisher nicht, daran mit ähnlich großen Hits für die inzwischen dominierenden Smartphones anzuknüpfen.

Jetzt will Pincus Zynga gesundschrumpfen. In diesem Jahr soll es nur sechs bis acht neue Spiele geben. Die Entwicklung von Sport-Spielen wie „Tiger Woods Golf“ wird eingestellt. Zynga will sich nur auf fünf Kategorien konzentrieren, darunter sind Rennspiele, Action-Strategie-Games wie das gerade gestartete Kriegsspiel „Empires & Allies“ und Poker-Apps.

An der Börse wurde der neue Zynga-Kurs begrüßt. Die Aktie legte am Donnerstag vorbörslich um mehr als vier Prozent zu.

Zynga gelang es zuletzt immerhin, den Nutzer-Schwund zu stoppen. Die Zahl aktiver Spieler legte binnen drei Monaten von 98 auf 100 Millionen zu. Vor drei Jahren hatte Zynga noch über 300 Millionen aktive Nutzer. Danach setzte die massenhafte Abwanderung der Nutzer vom PC auf Smartphones ein, auf die der Spieleentwickler schlecht vorbereitet war.

Von mobilen Geräten kommen bei Zynga inzwischen 63 Prozent der Einnahmen. Einige jüngere App-Anbieter wie etwa die Londoner Firma King mit „Candy Crush“ sind deutlich erfolgreicher als Zynga.

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