Chinesischer Online-Händler:Alibaba - so wertvoll wie Amazon

Lesezeit: 1 Min.

Der chinesische Onlinehändler Alibaba will bei seinem Börsengang mehr als 21 Milliarden Dollar erlösen. Gelingt das Vorhaben, wäre es der größte Börsengang der Geschichte. Der Wert des Unternehmens läge dann bei satten 163 Milliarden Dollar.

  • In den USA zeichnet sich ein monumentaler Börsengang ab. Der chinesische Online-Händler Alibaba will mehr als 21 Milliarden Dollar erlösen.
  • Das würde den Wert des gesamten Unternehmens auf etwa 163 Milliarden Euro taxieren.
  • Alibaba gilt als großer Amazon-Konkurrent, die Firma wickelt 80 Prozent aller Online-Käufe in China ab.

Größter Börsengang aller Zeiten geplant

Der chinesische Online-Handelsriese Alibaba plant den größten Börsengang der Geschichte. Das Unternehmen will zunächst bis zu 21,1 Milliarden Dollar (16,3 Milliarden Euro) bei Aktionären einsammeln, durch eingeräumte Zusatzrechte von Investmentbanken könnten es sogar bis zu 24,3 Milliarden werden. Das geht aus dem am Freitag von der Börsenaufsicht SEC veröffentlichen Börsenprospekt hervor.

Die bislang größten Börsengänge in den USA gelangen der Kreditkartenfirma Visa 2008, dem Autobauer General Motors bei seinem Neustart 2010 und Facebook 2012, als der Social-Media-Riese Aktien im Wert von 16 Milliarden Dollar ausgab.

Bei Alibaba sollen zunächst 320 Millionen Aktien in einer Spanne zwischen 60 und 66 Dollar angeboten werden. Bei einem Preis am oberen Ende der Spanne würde der Amazon-Rivale auf einen Börsenwert von insgesamt etwa 163 Milliarden Dollar kommen, da nur ein kleiner Teil des Unternehmens bei dem Börsengang verkauft wird. Zum Vergleich: Amazon ist derzeit 160 Milliarden Dollar wert. Die Alibaba Marktkapitalisierung enttäuschte einige Experten, die sogar mehr als 200 Milliarden Dollar für möglich gehalten hatten. Der wertvollste Konzern der Welt ist derzeit Apple mit 592 Milliarden Dollar.

Amazon-Konkurrent aus China

Alibaba will die Platzierung der unter dem Kürzel BABA an der New Yorker Börse gelisteten Aktien in diesem Monat abschließen. Zunächst sind jedoch sogenannte Roadshows geplant, bei denen Investoren umworben werden.

Alibaba gehört zu 34 Prozent der japanischen Softbank und zu etwa 22,5 Prozent Yahoo. Die relative Unbekanntheit hierzulande täuscht über die Bedeutung des Konzerns in China mit seinen 1,35 Milliarden Einwohnern hinweg. Das Unternehmen mit 300 Millionen Kunden und 25.000 Beschäftigten gilt als Amazon-Konkurrent, es wickelt 80 Prozent aller Internet-Einkäufe in der Volksrepublik ab. Diese dürften 2014 auf ein Volumen von knapp 300 Milliarden Euro anschwellen.

Zuletzt präsentierte Alibaba noch einmal ein deutliches Geschäftswachstum. Der Umsatz verbesserte sich in dem Ende Juni abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal im Jahresvergleich um 46 Prozent auf 15,77 Milliarden Yuan (1,95 Milliarden Euro). Der Gewinn sprang auf 12,34 Milliarden Yuan (1,52 Milliarden Euro) von 4,38 Milliarden Yuan im Vorjahresquartal.

© SZ.de/dpa/Reuters/jasch - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: