Handel:China geht auf Frankreich zu

Ein Mann gießt Cognac in ein Glas. Im Januar leitete China eine Antidumping-Untersuchung zu Weinbrand-Importen aus Europa ein. (Foto: Regis Duvignau/REUTERS)

Die Volksrepublik will mehr hochwertig Waren importieren, wirbt aber auch für die eigenen Produkte.

China geht angesichts eines drohenden Handelsstreits auf Frankreich zu. Außenminister Wang Yi sicherte am Montag auf einer Pressekonferenz mit seinem französischen Amtskollegen Stéphane Sejourne zu, mehr hochwertige Produkte und Dienstleistungen aus dem EU-Land zu importieren. Zugleich signalisierte er, auf die Bedenken französischer Unternehmen hinsichtlich des Marktzugangs einzugehen. "Wir sind ständig dabei, den Marktzugang zu lockern, einschließlich der Förderung des grenzüberschreitenden Datenverkehrs", sagte Wang.

Die Europäische Union erwägt derzeit nicht zuletzt auf Betreiben von Frankreich die Einführung von Strafzöllen auf chinesische Autos, um die heimische Branche zu schützen. Derzeit wird untersucht, ob die chinesischen Elektroautobauer von wettbewerbsverzerrenden Subventionen profitieren. Die Untersuchung soll in diesem Jahr abgeschlossen werden. Als Reaktion darauf leitete China im Januar eine Antidumping-Untersuchung zu Weinbrand-Importen aus Europa ein, von denen die überwiegende Mehrheit aus Frankreich stammt.

Chinas Handelsminister wird in diesem Monat in Begleitung von Vertretern der marktführenden Autohersteller BYD, Saic und Geely nach Europa reisen, um die Untersuchung der EU-Kommission zu besprechen, wie die Nachrichtenagentur Reuters von Insidern erfuhr. Europa verfolgt derzeit eine De-Risking-Strategie, um die Abhängigkeit von China zu verringern. Wang sagte, er hoffe, dass die europäische Politik nicht gegen bestimmte Länder gerichtet sei und nicht gegen die Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) verstoße. Eine Abkopplung von China sei das größte Risiko.

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