Bundesverband deutscher Banken:Aufstand gegen den Chef

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Beim Bundesverband deutscher Banken rumort es offenbar. Hauptgeschäftsführer Manfred Weber soll ersetzt werden, weil sich die Finanzinstitute nicht gut vertreten fühlen.

Der Stuhl des Hauptgeschäftsführer des BdB wackelt offenbar: Manfred Weber, der bereits seit 17 Jahren geschäftsführender Vorstand des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) ist, soll nach Informationen des Handelsblatt seinen Platz räumen. Die Unzufriedenheit der Mitgliedsbanken soll zu groß geworden sein.

Beim Bankenverband BdB gibt es Kritik an Manfred Weber. (Foto: Foto: AP)

In dem Verband, der die Interessen der privaten Banken vertritt, sind unter anderem die Commerzbank, die Deutsche Bank und Postbank vertreten.

Unmut beim Vorstand

Erste Gerüchte um eine Ablösung kamen auf, als Bankchef Andreas Schmitz von HSBC Trinkaus & Burkhardt im März diesen Jahres neuer Präsident des BdB wurde. Es gebe erheblichen Unmut im Vorstand, sagte ein Insider dem Handelsblatt. Irgendwann habe Schmitz gesagt, das nehme er jetzt selbst in die Hand.

Der Manager habe dabei zumindest Teile des fast komplett mit Bankern besetzten Gremiums hinter sich. Bislang seien jedoch alle Gespräche rein informell gelaufen, berichtet die Zeitung weiter.

Andreas Schmitz bestreite indes die Gerüchte und beteuere, dass an den Gerüchten nichts dran sei. "Auch wenn es wie bei meinen Vorgängern unterschiedliche Tonalitäten geben mag - sind wir uns in der Sache einig, da gibt es kein Zerwürfnis", zitiert ihn das Blatt.

Massive Kritik an Weber

Kritik gebe es am angeblich rüden Führungsstil Webers. Auch sei der Hauptgeschäftsführer während der Krise zu wenig präsent gewesen. Weiter wird kritisiert, dass sich Weber 2007 intern selbst als Nachfolger für das Präsidentenamt des BdB ins Spiel gebracht hat.

Nach Informationen des Handelsblatts aus Verbands- und Branchenkreisen werde überlegt, Weber indirekt über die Neubesetzung des unbesetzten Stellvertreterpostens abzulösen. Weber feiert im Dezember kommenden Jahres seinen 60. Geburtstag und könnte zu diesem Datum gesichtswahrend abtreten.

Ein allseits akzeptierter Nachfolger wurde allerdings noch nicht gefunden.

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