BMW übernimmt als erster ausländischer Autohersteller die Mehrheit an einem Gemeinschaftsunternehmen in China. Der Konzern baut seinen Anteil am Joint Venture mit Brilliance China Automotive von derzeit 50 Prozent auf 75 Prozent aus. Der Kaufpreis liegt den Angaben zufolge bei umgerechnet 3,6 Milliarden Euro. Die Übernahme muss von den chinesischen Behörden und den Brilliance-Aktionären noch gebilligt werden. Allerdings hatte die chinesische Regierung schon frühzeitig signalisiert, dass sie die Erhöhung des Anteils von BMW an dem Gemeinschaftsunternehmen begrüßt.
Überdies will der deutsche Autohersteller in den kommenden drei Jahren mehr als drei Milliarden Euro in China investieren und mit einem neuen Werk die Kapazität am Standort Tiexi verdoppeln. Zurzeit werden sechs BMW-Modelle in den beiden chinesischen Werken Tiexi und Dadong gebaut: Im vergangenen Jahr liefen dort etwa 400 000 Autos vom Band - ein Plus von knapp 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Peking treibt den Ausbau der Elektromobilität rasch voran
BMW will sich künftig verstärkt auf die steigende Nachfrage nach E-Autos in China einrichten. Schon heute werden sechs BMW-Modelle elektrifiziert angeboten. In Dadong soll von 2020 an der vollelektrische BMW iX3 vom Band laufen: Er wird ausschließlich in China gebaut und soll auch exportiert werden. "Mit kontinuierlichen Investitionen sowie der Entwicklung und Produktion elektrischer Fahrzeuge unterstreichen wir Chinas Bedeutung als dynamischer Wachstumsmarkt für uns", sagte BMW-Chef Harald Krüger.
Die Regierung in Peking treibt den Ausbau der Elektromobilität auf dem weltweit größten Automarkt in China zurzeit massiv voran. Besonderer Kaufanreiz ist die bevorzugte Zulassung von E-Autos in großen Metropolen. Käufer von Benzinautos müssen hingegen oft lange auf ihre Zulassungen warten. Auch gibt es Fahrverbote an bestimmten Tagen, die für E-Autos nicht gelten.