Kryptowährungen:Bitcoin verliert drastisch an Wert

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Viele Länder wollen Kryptowährungen künftig strengen Regeln unterwerfen. Im Bild: Bitcoin-Werbung in Tokio. (Foto: dpa)
  • Zeitweise notierte ein Bitcoin am Freitag nur noch bei 7600 Dollar.
  • Manche Experten äußern sich sehr kritisch über die Zukunft von Kryptowährungen.

Seit Jahresbeginn haben Kryptowährungen wie Bitcoin, Ripple oder auch Ethereum drastisch an Wert verloren. Zahlten etwa kurz vor Weihnachten Anleger noch etwa 20 000 Dollar für einen Bitcoin, stürzte an diesem Freitag der Kurs zeitweise auf gut 7600 Dollar. Doch die Notierungen schwankten stark. Am Nachmittag lag die Kryptowährung wieder bei 8475 Dollar - ein Minus von immerhin noch gut zehn Prozent zum Vortag. Seit Wochenbeginn hat der Bitcoin fast ein Drittel an Wert verloren.

Viele Länder wollen Kryptowährungen künftig strengen Regeln unterwerfen. "Der regulatorische Druck ist extrem hoch", sagte ein Marktexperte. Weltweit arbeiten Regierungen daran, den relativ neuen Markt zu zügeln. Denn drastische Kursausschläge sind hier keine Seltenheit. Indien etwa will Zahlungen mit Kryptowährungen verbieten. Südkorea kündigte eine strenge Regulierung an, nachdem in der Hochburg der Cyber-Währungen ursprünglich sogar über ein komplettes Verbot des Handels nachgedacht wurde.

Größte Blase in der Geschichte der Menschheit

Außerdem dürfen anonym geführte Bankkonten nicht mehr für Geschäfte mit digitalem Geld genutzt werden. China blockiert die Internet-Zugänge zu Kryptobörsen und hat Initial Coin Offerings (ICOs) verboten, bei denen Firmen durch die Ausgabe neuer virtueller Währungen Geld bei Investoren einsammeln.

Unabhängig davon kündigte Facebook an, keinerlei Werbung im Zusammenhang mit Kryptowährungen oder ICOs mehr zu zeigen. Sie sei häufig irreführend oder betrügerisch, teilte das weltgrößte Online-Netzwerk mit. Einer Studie zufolge verlieren Investoren bei ICOs im Schnitt zehn Prozent ihres Geldes.

Der für seine eher düsteren Prognosen bekannte Wirtschaftswissenschaftlicher Nouriel Roubini, einst Berater des US-Finanzministeriums, ging noch einen Schritt weiter: "Die Mutter aller Blasen platzt jetzt", kommentierte er die jüngste Kursentwicklung. Seiner Einschätzung nach handelt es sich beim Bitcoin "um die größte Blase in der Geschichte der Menschheit". Sie übertreffe noch die berüchtigte Tulpenblase aus dem 17. Jahrhundert.

© SZ.de/dpa/Reuters/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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