Bergbau:Unternehmen hält an Kupferabbau in der Lausitz fest

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Spremberg/Potsdam (dpa/bb) - Nach dem Zurückstellen von Plänen für den Kupferabbau bei Spremberg (Spree-Neiße) durch Landesbehörden hält das Unternehmen Kupferschiefer Lausitz GmbH (KSL) am Vorhaben fest. Die KSL wolle weitere etwa 50 Millionen Euro investieren, um das Verfahren erfolgreich abzuschließen, sagte der Regionalmanager des Unternehmens, Blas Urioste, am Dienstagabend der Deutschen Presse-Agentur. Die Summe sei allerdings nicht in Stein gemeißelt, zudem beinhalte sie auch weitere Erkundungen des Gebietes, erklärte er. Zuvor hatte das Rechercheteam von rbb24 darüber berichtet.

Vorgesehen war der Abbau einer Kupfererzlagerstätte unter Tage, die sich in einer Tiefe von 800 bis 1500 Metern befindet. Die Lagerstätte erstreckt sich von einem Gebiet nördlich der Stadt Spremberg bis in den Bereich der Gemeinde Schleife im Landkreis Görlitz in Sachsen. Das Verfahren sollte der Aufschlag für die Errichtung und den Betrieb eines Bergwerkes samt Aufbereitungsanlagen zur Kupfergewinnung sein.

Allerdings sah die Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg (GL) nach Prüfung von Unterlagen des Unternehmens im Raumordnungsverfahren als ersten Genehmigungsschritt mehrere Konflikte - darunter Auswirkungen von abbaubedingten Bodenbewegungen, die beabsichtigte Einleitung chlorid- und sulfathaltigen Grubenwassers in die Spree und offene Fragen der Trinkwasser- und Brauchwasserverfügbarkeit. Die Landesprüfer kamen zu dem Ergebnis, dass auf Basis der eingereichten Unterlagen des Unternehmens das Vorhaben so nicht verwirklicht werden kann.

Das Unternehmen habe von den Behörden „Hausaufgaben“ aufbekommen, die nun zu erledigen seien, erläuterte Urioste. Derzeit würden offene Fragen geklärt, erste Gespräche seien geführt worden. „Wir sind guter Dinge, dass wir das ohne eine Verzögerung des Gesamtprojektes zu haben, machen werden.“ Um die Investitionen stemmen zu können, solle zusätzliches Kapital eingeworben werden. Laut rbb-Bericht soll es im Januar 2024 deshalb ein Treffen mit potenziellen Investoren geben.

Laut rbb24 war bisher unklar, wer der wirtschaftlich Berechtigte der KSL und ihrer in Panama ansässigen Mutterfirma ist. KSL ist eine Tochtergesellschaft des internationalen Bergbauunternehmens Minera S.A.. Laut Recherche soll hinter der KSL ein komplexes Firmengeflecht aus Briefkastenfirmen in Zypern, Schweden, Kanada und Panama stehen. Regionalmanager Urioste wollte sich dazu auf Nachfrage nicht weiter äußern. Den Behörden seien die Eigentümer, die hinter dem Unternehmen stünden, bekannt, sagte er nur.

© dpa-infocom, dpa:231108-99-864734/2

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