Bergbau:Grubenunglück von 1988: Rettungsgondel gefunden

Rettungskapsel, die durch einen Luftschacht herabgelassen wurde. (Foto: dpa/dpa)

Nach langer Suche ist die beim Grubenunglück von Stolzenbach eingesetzte Rettungsgondel wiedergefunden worden. Im Museum wird sie vorerst nicht landen.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Borken/Wabern (dpa/lhe) - Die bei einem Unglück in der Grube Stolzenbach im Braunkohle-Bergwerk in Borken eingesetzte Rettungsgondel ist wiedergefunden worden. Wie der Leiter des Hessischen Braunkohle Bergbaumuseums in Borken, Ingo Sielaff, berichtet, hat das Museum lange nach der Gondel gesucht, auch im Ruhrgebiet. In einer Halle der Mülldeponie Wabern-Uttershausen sei sie entdeckt worden.

Die Gondel wurde 1988 nach einer Kohlestaubexplosion in dem Bergwerk eingesetzt, um die sechs Überlebenden aus der Grube Stolzenbach zu retten. Insgesamt 57 Menschen wurden bei der Explosion verschüttet, 51 davon getötet. 66 Stunden lang wurde nach möglichen Überlebenden gesucht, unter anderem mithilfe eines Mikrofons des Hessischen Rundfunks, das ihre Klopfgeräusche verzeichnete. Bei der Rettung waren über 800 Grubenwehrleute im Einsatz, auch aus dem Ruhrgebiet. Im Museum sei man deshalb davon ausgegangen, die Gondel befinde sich dort, so Sielaff.

Tatsächlich war sie aus der Mülldeponie in Wabern zur Unglücksstelle gebracht worden, wo sie auch heute noch als Sicherheits- und Wartungsgondel fungiert. Im Museum soll sie Sielaff zufolge erst ausgestellt werden, wenn sie auf der Deponie keinen Nutzen mehr hat.

© dpa-infocom, dpa:240510-99-986413/3

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: