USA:Bayer verliert im Rechtsstreit um Glyphosat

Das Bayer-Kreuz hängt an der Fassade eines Werksgebäudes von Bayer. (Foto: Oliver Berg/picture alliance/dpa)

Der Konzern soll in den USA 1,25 Millionen Dollar zahlen. Ein Kläger macht geltend, dass er durch den Unkrautvernichter Roundup an Krebs erkrankt ist - und gewinnt vor Gericht.

Die Bayer AG ist in den USA verurteilt worden 1,25 Millionen Dollar an Kläger John Durnell zu zahlen. Durnell wirft dem Agrar- und Pharmakonzern vor, durch den Kontakt mit dem Unkrautvernichter Roundup an Krebs erkrankt zu sein. Das Urteil fällte ein Geschworenengericht in St. Louis im US-Staat Missouri. "Der Mandant und die Anwälte des Klägers sind äußerst zufrieden und dankbar für das Urteil nach einem hart umkämpften dreiwöchigen Prozess", sagte Durnells Anwalt Wylie Blair.

Das Urteil beende eine Siegesserie des Unternehmens, bei denen der Konzern in den vorangegangenen neun Roundup-Prozessen gewonnen hat. Der Prozess sei der erste, in dem bewiesen wurde, dass neben dem Hauptbestandteil Glyphosat weitere Chemikalien Krebs verursachen könnten, sagte Blair. Bayer kündigte in einer Stellungnahme an, in Berufung zu gehen. "Wir sind weiterhin von der Sicherheit von Roundup überzeugt und werden die Sicherheit unserer Produkte und unsers Handelns in gutem Glauben in allen zukünftigen Rechtsstreitigkeiten verteidigen", erklärte das Unternehmen.

Klagen im Zusammenhang mit Roundup beschäftigen Bayer, seit das Unternehmen die Marke im Rahmen einer 63 Milliarden Dollar schweren Übernahme des Saatgut- und Herbizidherstellers Monsanto Co. im Jahr 2018 erworben hat. Der deutsche Konzern behauptet, jahrzehntelange Studien hätten gezeigt, dass Roundup und sein Wirkstoff Glyphosat keine Gefahr für den Menschen stellten. Bayer hat die meisten Roundup-Klagen gegen das Unternehmen im Jahr 2020 gegen eine Zahlung von bis zu 10,9 Milliarden US-Dollar beigelegt, sieht sich aber immer noch mit fast 40 000 Klagen im Zusammenhang mit Roundup konfrontiert.

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