Bundesbauministerin:Geywitz: Veränderungen auf Tempelhofer Feld nötig

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Die sogenannten Tempohomes, Wohncontainer für Geflüchtete, stehen vor dem früheren Hangar auf dem Tempelhofer Feld. (Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa)

Bei einem Volksentscheid hat sich eine Mehrheit der Berliner dafür ausgesprochen, das Tempelhofer Feld so zu belassen, wie es ist. Angesichts der Wohnungsknappheit reißt die Diskussion darum nicht ab.

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Berlin (dpa/bb) - Bundesbauministerin Klara Geywitz hat sich für eine Umgestaltung des Tempelhofer Felds ausgesprochen. Grünflächen müssten an den Klimawandel angepasst werden, sagte die SPD-Politikerin im „Tagesspiegel“-Interview. Ganz offensichtlich sei das Areal groß und es könnten dort viele Dinge umgesetzt werden. „Ob man diesen Platz nutzt, um die Wohnungsknappheit zu bekämpfen, müssen die Berliner entscheiden“, betonte Geywitz. Auf dem Feld seien mehr Schatten und mehr Sitzmöglichkeiten sinnvoll, sagte Geywitz. „Dieses Feld zukunftsfähig zu machen, ist sinnvoll, egal ob man Wohnungen baut oder nicht“, so die Ministerin.

Bei einem Volksentscheid 2014 hatte eine Mehrheit der Wählerinnen und Wähler dafür gestimmt, das Tempelhofer Feld nicht zu bebauen und stattdessen so zu belassen, wie es ist. Das ist auch in einem Gesetz festgelegt. Angesichts der Wohnungsknappheit in Berlin wird aber seit geraumer Zeit darüber diskutiert, ob das noch zeitgemäß ist und ob am Rand des Areals nicht Wohnungen gebaut werden sollten.

Im Februar 2016 wurde durch eine Änderung des entsprechenden Tempelhofer-Feld-Gesetzes die befristete Errichtung von mobilen Unterkünften zur Unterbringung von Geflüchteten ermöglicht. Diese Regelung ist inzwischen ausgelaufen. Die schwarz-rote Koalition in Berlin will das Gesetz nun zur Unterbringung von Flüchtlingen ändern.

CDU und SPD hatten sich darauf verständigt, dass auf dem früheren Flughafengelände mehr Unterkünfte für geflüchtete Menschen entstehen sollen. Zuletzt gab es von CDU-Fraktionschef Dirk Stettner den Vorstoß, die Flüchtlingsunterkunft stärker auszubauen als bisher geplant. Die SPD lehnte dies umgehend ab. Bisher leben auf dem Areal rund 2300 Menschen, darunter gut 1400 im Bereich der Hangars und 850 in einem Containerdorf auf dem Tempelhofer Feld nebenan. Die Kapazitäten sind damit nahezu ausgereizt.

© dpa-infocom, dpa:240323-99-440604/3

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