Bahn:Rekordanfragen bei Fernbussen und Mitfahrzentralen

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München (dpa) - Der viertägige Lokführerstreik zwingt die Fahrgäste zum Umdenken. Erneut setzen viele Reisende auf Fernbusse und Mitfahrzentralen. Die Anbieter verzeichnen Rekordanfragen.

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München (dpa) - Der viertägige Lokführerstreik zwingt die Fahrgäste zum Umdenken. Erneut setzen viele Reisende auf Fernbusse und Mitfahrzentralen. Die Anbieter verzeichnen Rekordanfragen.

„Das wird eine große Bewährungsprobe für uns. Wir können beweisen, dass wir eine ernstzunehmende Alternative im Fernverkehr sind“, sagte eine Sprecherin des Fernbus-Anbieters Flixbus in München. Sie rechnet mit einem Umsatzanstieg von mindestens 30 Prozent.

Ähnlich bei den ADAC-Post-Bussen: Es herrsche Hochbetrieb, die Zahl der Fahrgäste werde sich in den kommenden Tagen um 50 Prozent erhöhen, sagte ein ADAC-Sprecher in München. „Direkt nach der Streikankündigung hatten wir fünfmal so viele Anfragen wie an einem normalen Tag.“

Beide Anbieter wollen Ersatzbusse und Doppeldecker einsetzen. Die meistgefragten Strecken bei den Fernbussen sind den Angaben nach Hamburg-Berlin, die Routen von den Millionenstädten Berlin, Hamburg und München ins Ruhrgebiet sowie von und nach Frankfurt.

Wer zunächst kein Ticket mehr für eine bestimmste Strecke bekommen hat, braucht etwas Geduld. „Interessenten sollten immer wieder im Internet nachschauen, weil weitere Kapazitäten aktualisiert werden“, sagte der Sprecher des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) in Berlin. Aufgrund der bestehenden Lizenzen dürften die Anbieter keine zusätzlichen Takte anbieten, sondern lediglich zu den festen Abfahrtszeiten zusätzliche Fahrten oder größere Busse einsetzen.

Den bundesweit größten Marktanteil bei Fernbussen hat den Angaben nach MeinFernbus mit 45 Prozent, gefolgt von Flixbus (24 Prozent) und ADAC-Postbus sowie berlinlinienbus mit jeweils 8 Prozent.

Bei der Internet-Plattform mitfahrgelegenheit.de, bei der private Autofahrer ihre freien Sitzplätze anbieten, werden derzeit etwa doppelt so viele Fahrten vermittelt wie üblich. „Besonders auffällig ist die Zahl der neuen Autofahrer gestiegen, die einen Platz zur Verfügung stellen“, sagte Sprecher in München. Für die kommenden Tage würden zusätzlich etwa 100 000 Plätze angeboten. Die Preise seien dabei nicht gestiegen. So kostet eine Fahrt von München nach Berlin etwa 28 bis 30 Euro. Mitfahrgelegenheit.de hat nach eigenen Angaben sechs Millionen registrierte Nutzer.

Von Donnerstag bis Sonntag sind bundesweit Fahrgäste des Nah- und Fernverkehrs und der S-Bahnen von dem Lokführerstreik betroffen. Der Ausstand im Personenverkehr beginnt am Donnerstag um 2.00 Uhr früh und endet am Montag um 4.00 Uhr.

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