Lehrte:Neuer Containerbahnhof bei Hannover weitet Betrieb aus

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Kräne stehen am Güterbahnhof MegaHub Lehrte. (Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Archivbild)

Der coronabedingt zunächst im Sparmodus gestartete neuartige Containerbahnhof in Lehrte bei Hannover soll seinen Betrieb vom kommenden April an erheblich...

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Lehrte (dpa/lni) - Der coronabedingt zunächst im Sparmodus gestartete neuartige Containerbahnhof in Lehrte bei Hannover soll seinen Betrieb vom kommenden April an erheblich ausweiten. Der sogenannte Megahub, an dem seit Juni erste Güter umgeschlagen werden, soll künftig mit direkten Zügen mit Terminals in Ludwigshafen, Lübeck, Kiel, Hamburg, München und dem schwedischen Malmö verbunden werden, teilte die Kombiverkehr-Gesellschaft mit.

An dem Bahnhof werden Container von Lastwagen auf Züge geladen. Neuartig ist, dass Container, Wechselbehälter und Sattelauflieger auch zwischen Zügen umgeladen werden, um zeitaufwendiges Rangieren zu sparen.

Mit solchen Umsteigeverbindungen für Container und Sattelauflieger von Lastzügen sollen von dem Umschlagbahnhof bei Hannover aus ab April auch Terminals etwa in Spanien, Frankreich, der Schweiz, Österreich, Italien, verschiedenen Balkanstaaten, der Türkei und den skandinavischen Ländern erreichbar sein. Der Wirtschaftsregion Hannover, eröffne sich damit ein erweiterter internationaler Anschluss, teilte die Kombiverkehr-Gesellschaft mit.

Es handelt sich um den ersten Containerbahnhof dieser Art in Deutschland. Seit Juni diesen Jahres wird der Megahub in Lehrte von zunächst einem Zugpaar der Verbindung Osnabrück-Regensburg/Landshut angefahren.

Nach Bahnangaben soll das Terminal zu einem Zuwachs im kombinierten Verkehr führen. Dabei werden Container über kurze Strecken am Start- und Zielpunkt per Lkw befördert, die Langstrecke legen sie per Bahn zurück. Der neuartige Umschlag ermöglicht das Umladen der Container mit Hubbrücken auf andere Züge. Dadurch wird der Bahntransport von Containern auch auf Verbindungen interessant, auf denen sich der Einsatz kompletter Züge nicht lohnt. Für die Bahn zeitaufwendiges, teures und für Anwohner lärmendes Rangieren mit Zügen entfällt.

Der Umschlagbahnhof auf dem Gelände eines ehemaligen Rangierbahnhofs soll dem gesamten nordwestdeutschen Raum dienen. In Lehrte kreuzen sich die Hauptstrecken der Bahn in Nord-Süd- wie auch in Ost-West-Richtung. 171 Millionen Euro flossen in Planung und Bau des Terminals, in dem bis zu 75 Menschen arbeiten sollen. Der Umschlagbahnhof übernimmt die Aufgaben des innerstädtischen Containerbahnhofs Hannover-Linden, der geschlossen werden kann.

Dadurch entfallen auch viele Lkw-Fahrten durch das Stadtgebiet von Hannover. So stieg als erster Kunde der Logistiker Hellmann auf den Umschlagbahnhof in Lehrte um. Täglich 40 Lkw-Touren durch die Stadt entfallen dadurch, teilte das Unternehmen mit. Das ab Lehrte künftig angebotene Netzwerk an Verbindungen biete auch Hellmann Wachstumschancen. Die Kapazitäten des Unternehmens auf der Schiene würden erweitert.

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