Bahn: Konkurrenz aus Dänemark:Nahkampf auf der Schiene

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Die französische SNCF und die Berliner Locomore Rail blasen schon zum Angriff auf die Deutsche Bahn - und jetzt drängt ein weiterer Wettbewerber auf deutsche Gleise.

Es ist erst wenige Wochen her, da sorgte die französische Staatsbahn SNCF für Aufregung im Berliner Bahn-Tower. Mit Kampfpreisen will die SNCF-Tochter Keolis dem deutschen Platzhirsch Konkurrenz machen - und das auch noch ausgerechnet auf den lukrativen Fernstrecken zwischen Frankfurt und Hamburg sowie zwischen Frankfurt und Berlin.

Die Deutsche Bahn bekommt auf ihrem Heimatmarkt offenbar einen weiteren Konkurrenten. (Foto: Foto: ddp)

Die SNCF ist jedoch nicht der einzige Anbieter, der seine Fühler in die Bundesrepublik ausstreckt. Auch die dänische Staatsbahn DSB steht unmittelbar vor einem Einstieg in den deutschen Schinenverkehrsmarkt. Dazu soll die neu gegründete Konzerntochter DSB Deutschland bald schon die Hälfte des hessischen Bahnbetreibers Vias übernehmen, berichtet die Financial Times Deutschland (FTD).

Demnach soll Vias an Streckenausschreibungen im Schienennahverkehr teilnehmen und so den Marktanteil zulasten der Deutschen Bahn ausbauen, heißt es in dem Bericht. Ziel der DSB sei es, sich innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre in Deutschland zu etablieren, erfuhr die FTD aus konzernnahen Kreisen. "Wir streben ein langfristiges Engagement über mehr als 15 Jahre an."

"Spürbar preiswerter"

Mit dieser Entscheidung wird der Konkurrenzkampf auf der Schiene noch einmal verschärft. Im Nahverkehr, der jedes Jahr mit Milliardenbeträgen subventioniert wird, sind neben der Bahn auch heute schon Anbieter wie die SNCF-Tochter Keolis, die von der Hamburger Hochbahn kontrollierte Benex oder Veolia aktiv.

Die Bahn muss sich jeodch auch gegen Konkurrenz auf den Fernverkehrsstrecken wehren. Neben Keolis steht auch die Berliner Gesellschaft Locomore Rail in den Startlöchern.

Drei Mal täglich will das Unternehmen ab August 2010 mit gebrauchten Zügen zwischen Hamburg und Köln fahren - und dabei bereits "innerhalb von zwei bis vier Jahren" schwarze Zahlen schreiben, wie Geschäftsführer Derek Ladewig zuletzt der Berliner Morgenpost sagte. Die Tickets sollen "spürbar preiswerter" als die Fahrkarten der Bahn sein und vor allem über das Internet verkauft werden.

Hinter Locomore Rail steht der US-Investor Railroad Development Corporation, eine Gruppe, die sich weltweit in Bahnprojekten engagiert.

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