Frankfurt am Main:Umbau des Hauptbahnhofs lässt weiter auf sich warten

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Der Umbau des Frankfurter Hauptbahnhofs verzögert sich weiter. Die Bauarbeiten an dem bundesweiten Verkehrsknotenpunkt werden erst 2019 beginnen und damit zwei Jahre später als ursprünglich geplant. Das bestätigte eine Bahn-Sprecherin am Mittwoch in Frankfurt. Die Bauzeit werde etwa vier Jahre betragen. Damit ist der Umbau also voraussichtlich erst 2023 fertig.

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Der Umbau des Frankfurter Hauptbahnhofs verzögert sich weiter. Die Bauarbeiten an dem bundesweiten Verkehrsknotenpunkt werden erst 2019 beginnen und damit zwei Jahre später als ursprünglich geplant. Das bestätigte eine Bahn-Sprecherin am Mittwoch in Frankfurt. Die Bauzeit werde etwa vier Jahre betragen. Damit ist der Umbau also voraussichtlich erst 2023 fertig.

Bei der Ankündigung ihres Bauvorhabens im Dezember 2015 war die Bahn noch davon ausgegangen, dass der Umbau 2020 fertig ist. Später war von 2022 die Rede. Die „Frankfurter Rundschau“ hatte zuvor über die neue Verzögerung berichtet.

Fast eine halbe Million Menschen sind jeden Tag in dem Bahnhof unterwegs. An dem Umbau hängt auch die Neugestaltung des Bahnhofvorplatzes. Das Entrée in die fünftgrößte deutsche Stadt gilt derzeit als ein Schandfleck. Geschäftsleute, Pendler, Stadt und Polizei versprechen sich vom Umbau des Bahnhofs und der unterirdischen Geschäftspassage weniger Dreckecken und Rückzugsmöglichkeiten für Drogenabhängige, vor allem aber für Dealer und andere Straftäter.

Als Grund für die Zeitverzögerung nannte die Bahn-Sprecherin vor allem den Brandschutz. Dieser sei nach einer Empfehlung der Feuerwehr neu bewertet worden. Dazu kämen noch einige andere technische Fragen. Einzelheiten dazu sagte sie nicht. „Wir haben aber die Hände nicht in den Schoß gelegt.“ So sei bereits unterirdisch an der Entwässerung gearbeitet worden, auch Bahngleise wurden saniert.

Eine Sprecherin des Eisenbahn-Bundesamtes in Bonn erklärte die Verzögerung so: „Verschiedene Unterlagen haben gefehlt.“ Es seien noch mehrere Fragen offen gewesen. „Deshalb musste die Bahn nochmal ran.“ Anfang November habe sie die Unterlagen ergänzt und einige neue eingereicht. Diese würden nun geprüft. Wie lange das dauert, hänge von der Qualität der Unterlagen ab. Die Bahn habe sich dann für ein Plangenehmigungsverfahren entschieden, bei dem die Unterlagen nicht veröffentlicht werden müssten. Dies sei möglich, weil die Betroffenen - die Geschäftsleute im Bahnhof und der sogenannten B-Ebene - informiert seien.

Gerade diese Händler hoffen wie Pendler und Anwohner schon lange auf den Umbau der düsteren und stellenweise verkommenen B-Ebene. Um die Drogenkriminalität besser in den Griff zu kriegen, setzt die Polizei seit rund einem Jahr viel mehr Kräfte in dem Viertel ein. Zugleich drängen Stadt und Polizei auf die baldige Schließung einiger der mehr als 20 Zugänge in die B-Ebene, weil diese die Lage so unübersichtlich machen. Fünf Zugänge sollen geschlossen werden, sagte die Bahn-Sprecherin, aber erst nach und nach mit Beginn der Bauarbeiten 2019. Die Gespräche mit der Bundespolizei über eine Modernisierung der veralteten Videoüberwachungsanlagen seien auch noch nicht abgeschlossen.

Beim Fahrgastverband Pro Bahn hieß es, Genehmigungs- und Planungsverfahren in Deutschland seien langwierig. Viel dringender als der Umbau des Bahnhofs selbst sei aber die Sanierung des Gleisvorfelds. Dabei gehe es um Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der Züge. Aber auch diese Modernisierung werde nun länger dauern.

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