Grünheide (Mark):Ministerium stellt Konzept für Tesla-Umfeld vor

Lesezeit: 2 min

Die Baustelle der Tesla Gigafactory. (Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa)

Mit der Ansiedlung der Tesla-Fabrik in Grünheide (Oder-Spree) bei Berlin wächst der Bedarf an Wohn-und Gewerbeflächen erheblich. Das Infrastrukturministerium...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Potsdam (dpa/bb) - Mit der Ansiedlung der Tesla-Fabrik in Grünheide (Oder-Spree) bei Berlin wächst der Bedarf an Wohn-und Gewerbeflächen erheblich. Das Infrastrukturministerium hat ein Konzept zur Entwicklung des Umlandes von Tesla erarbeitet und es am Dienstag vorgestellt. Danach könnten in der ersten Ausbaustufe bis zu 11 600 Beschäftigte nach Berlin und Brandenburg zuziehen, Tesla . In einer möglichen Endausbaustufe von 40 000 Beschäftigten beim US-Elektroautobauer werde mit insgesamt 36 400 zuziehenden Arbeitskräften gerechnet.

Mit Blick auf den Zuzug von Menschen im Umfeld der Tesla-Fabrik wurden den Angaben zufolge 3000 potenzielle Flächen für den Wohnungsbau und 286 für die gewerbliche Nutzung ausgemacht. Für die Schaffung von neuem Wohnraum könnten mehr als 900 Hektar Bauflächen kurz- bis mittelfristig zur Verfügung stehen, hieß es. Darauf könnten dann über 40 000 zusätzliche Wohnungen entstehen.

Erarbeitet wurde das Konzept durch die gemeinsame Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg. Daran beteiligt waren unter anderem 22 Brandenburger Städte und Gemeinden, der Landkreis Oder-Spree und der Berliner Bezirk Treptow-Köpenick. „Das mit Tesla verbundene Wachstum wird sukzessive und nicht über Nacht erfolgen“, betonte Infrastrukturminister Guido Beermann (CDU). Jetzt gelte es, die Potenziale rund um Tesla klug zu nutzen, die damit einhergehenden Aufgaben mit Hochdruck anzugehen und dies in Abstimmung mit den regionalen Akteuren zu koordinieren.

Mit der Ansiedlung des Autobauers habe es viele offene Fragen gegeben und damit eine gewisse Unsicherheit bei den Menschen, ergänzte Timo Fichtner von der Gemeinsamen Landesplanung Berlin-Brandenburg. Man sei die Beantwortung der Fragen angegangen. Der Zeitdruck durch die laufenden Tesla-Bauarbeiten sei groß. „Es war klar, wie müssen schnell sein und schnell zu Ergebnisse kommen“, so Fichtner.

Tesla will von Sommer 2021 an in Grünheide bei Berlin zunächst mit rund 12 000 Mitarbeitern bis zu 500 000 Elektroautos pro Jahr bauen. Tesla-Chef Elon Musk will auf dem Gelände auch die weltgrößte Batteriefabrik errichten. Naturschützer und Anwohner befürchten mit der Autofabrik negative Folgen für die Umwelt. Sie warnen unter anderem davor, dass die Versorgung mit Trinkwasser Schaden nehmen könnte und ein nahes Naturschutzgebiet von der Fabrik betroffen sei.

Weil die umweltrechtliche Genehmigung für die Fabrik durch das Land aussteht, baut Tesla in Schritten und über vorzeitige Zulassungen. Ein Zeitpunkt für die endgültige Entscheidung über eine mögliche Genehmigung ist offen. „Ich denke, wir warten jetzt mal ab, bis die notwendigen Erlaubnisse vorliegen, daran wird intensiv gearbeitet“, sagte Minister Beermann. Die Frage, welche Kosten entstünden, wenn Tesla die endgültige Genehmigung nicht erhält, könne er nicht beantworten. Der Landrat von Oder-Spree, Rolf Lindemann (SPD), betonte, er gehe davon aus, dass der Aufwand nicht vergeblich sei. Die Frage sei „im Moment fehl am Platz“.

© dpa-infocom, dpa:210330-99-28354/4

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: