Aufwand:Umfrage: Handwerk im Nordosten klagt über Bürokratie

Ein Bäcker formt in der Backstube auf einer mit Mehl bestäubten Arbeitsplatte den Teig. (Foto: Soeren Stache/dpa/Symbolbild)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Schwerin (dpa/mv) - Das Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern sieht sich besonders von zunehmender Bürokratie betroffen. 78 Prozent der Betriebe hätten in einer Umfrage angegeben, dass der Aufwand aufgrund von Bürokratie in den vergangenen fünf Jahren gestiegen sei, teilten die Handwerkskammern am Freitag mit. Dieser Wert liege 4 Prozentpunkte über dem Bundesschnitt.

Den Angaben nach hatten sich 571 Unternehmen aus dem Nordosten an der bundesweiten Umfrage beteiligt. Besonders zeitraubend sind demnach Anpassungen an neue Regelungen, dieser Ansicht sind 71 Prozent der Befragten. Deutlich über die Hälfte sieht zudem eine steigende Zahl an Nachweis-, Dokumentations- und Meldepflichten. Eine ebenso große Anzahl ist zudem der Ansicht, dass die Selbstständigkeit durch die Bürokratie unattraktiver geworden ist.

„Diese Ergebnisse sind alarmierend und sollten vom Gesetzgeber als Notruf verstanden werden“, kommentierten die Präsidenten der Handwerkskammern Schwerin, Uwe Lange, und Ostmecklenburg-Vorpommern, Axel Hochschild, die Ergebnisse. Das angekündigte Bürokratieentlastungsgesetz sei wichtig, könne aber nur ein Baustein von vielen sein, hieß es.

Entlastend könnte die Digitalisierung wirken: Fast 80 Prozent der Betriebe, die überwiegend digital mit Behörden kommunizieren, sind dieser Ansicht. Doch Mecklenburg-Vorpommern liegt hierbei deutlich unter dem Schnitt aller Bundesländer - nur 55 Prozent gaben demnach an, überwiegend digitale Kommunikationswege zu nutzen.

© dpa-infocom, dpa:230721-99-486904/2

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: