Neckarwestheim:Dritter Atommüll-Transport erwartet: Klage sinnlos

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Neckarwestheim (dpa/lsw) - Im Streit um Atommülltransporte auf dem Neckar will die Gemeinde Neckarwestheim nach einer erneuten juristischen Niederlage in der Sache nicht mehr vor Gericht ziehen. "Wir haben alle sinnvollen und vertretbaren Mittel ausgeschöpft", sagte Bürgermeister Jochen Winkler am Dienstag. Eine weitere Klage habe wenig Aussicht, die Beförderung des hoch radioaktiven Mülls auf dem Fluss ins Zwischenlager Neckarwestheim zu stoppen. "Auch zeitlich würde das kaum mehr hinhauen", sagte Winkler. Atomkraftgegner gehen davon aus, dass der nächste Transport ausgedienter Brennelemente von Obrigheim nach Neckarwestheim bereits an diesem Mittwoch erfolgt.

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Neckarwestheim (dpa/lsw) - Im Streit um Atommülltransporte auf dem Neckar will die Gemeinde Neckarwestheim nach einer erneuten juristischen Niederlage in der Sache nicht mehr vor Gericht ziehen. „Wir haben alle sinnvollen und vertretbaren Mittel ausgeschöpft“, sagte Bürgermeister Jochen Winkler am Dienstag. Eine weitere Klage habe wenig Aussicht, die Beförderung des hoch radioaktiven Mülls auf dem Fluss ins Zwischenlager Neckarwestheim zu stoppen. „Auch zeitlich würde das kaum mehr hinhauen“, sagte Winkler. Atomkraftgegner gehen davon aus, dass der nächste Transport ausgedienter Brennelemente von Obrigheim nach Neckarwestheim bereits an diesem Mittwoch erfolgt.

Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) hatte Ende September die Sicherheitsbedenken von Neckarwestheim gegen die Beförderung ausgedienter Brennelemente per Spezialschiff abgelehnt.

Je drei Castoren mit ausgedienten Brennelementen waren bereits in zwei Fahrten im Juni und im September ins Zwischenlager gebracht worden. Mittelfristig sind drei weitere Transporte mit je drei Behältern geplant. Insgesamt sollen 342 ausgediente Brennelemente in das etwa 50 Kilometer entfernte Zwischenlager gebracht werden.

Bürgermeister Winkler forderte eine schnelle Suche nach dem geplanten Endlager für Atommüll. Schon jetzt gebe es Befürchtungen bei Kommunen, dass die Zwischenlager länger betrieben werden müssten als geplant, sagte der parteilose Politiker.

Die Termine der Transporte teilt der Energieversorger EnBW nicht vorab mit. AKW-Gegner halten die Beförderung der ausgedienten Brennelemente über etwa 50 Kilometer auf einem Fluss für riskant. Bei seinen bisherigen beiden Fahrten wurde der Schubverband von einem großen Polizeiaufgebot begleitet. AKW-Gegner gingen davon aus, dass die drei Castoren mit Atommüll am Dienstag auf das Schiff gebracht wurden. Sollte der Transport an diesem Mittwoch erfolgen, wollen sie mit einer Mahnwache in Gundelsheim (Kreis Heilbronn) protestieren.

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