Atomkraft:Betreiber plant Energiespeicher auf Gelände des AKW Brokdorf

Kühltürme eines Atomkraftwerkes stehen hinter einem Verbotsschild. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Symbolbild)

Der Betreiber des Atomkraftwerks in Brokdorf schlägt vor, einen Batteriespeicher zu errichten. Die Bauarbeiten könnten in den kommenden Jahren starten - doch noch steht das alte Kraftwerk.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Brokdorf (dpa/lno) - Auf dem Gelände des abgeschalteten Kernkraftwerks Brokdorf soll ein Batteriespeicher entstehen. Der Speicher soll in zwei Stufen auf bis zu 800 Megawatt Leistung und einer Speicherkapazität von 1600 Megawattstunden ausgebaut werden, teilte der Betreiber PreussenElektra mit.

„Mit dem Standort Brokdorf haben wir ideale Voraussetzungen, um in der aktuell angespannten Netzsituation in der Region Teil der Lösung zu sein“, sagte Guido Knott, Geschäftsführer von PreussenElektra. Derzeit wird laut dem Betreiber noch auf die im Jahr 2017 beantragte Stilllegungs- und Abbaugenehmigung gewartet, damit mit dem Rückbau begonnen werden könne.

Den Plänen des Unternehmens zufolge könnte schon im Jahr 2026 der Bau eines ersten Batteriespeichers mit einer Leistung von 100 Megawatt und einer Kapazität von 200 Megawattstunden begonnen werden. In einer zweiten Ausbaustufe würde dann ab dem Jahr 2036 eine deutlich größere Erweiterung des Speichers erfolgen.

„Grundsätzlich sind derartige Batteriespeicher ganz im Sinne der Energiewende und werden von uns begrüßt“, betonte der Energiewendesekretär Joschka Knuth (Grüne). Die Initiative für Brokdorf zeige, dass in Schleswig-Holstein exzellente Standortbedingungen für die Energiewende herrschten. Brokdorf sei als Standort mit entsprechend vorhandener Netzinfrastruktur prädestiniert für dieses und weitere Energiewendeprojekte.

Das Atomkraftwerk Brokdorf war nach 35 Jahren im Januar 2022 vom Netz gegangen. Damit endete die Zeit der Atomkraft in Schleswig-Holstein. Die Reaktoren Krümmel und Brunsbüttel wurden nach schweren Pannen bereits Jahre zuvor abgeschaltet.

© dpa-infocom, dpa:231213-99-282596/2

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: