Arbeitsmarkt:Land öffnet Kitas für Quereinsteiger

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Jacken und Rucksäcke hängen in einer Kita im Flur. (Foto: Caroline Seidel/dpa/Symbolbild)

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Kiel (dpa/lno) - In den schleswig-holsteinischen Kitas können künftig auch Quereinsteiger als sozialpädagogische Assistenten arbeiten. Damit sollen die Personalsituation und die Qualität in der Kindertagesbetreuung verbessert werden, teilte Sozialministerin Aminata Touré am Montag mit. Sozialpädagogische Assistenten erhalten außerdem bessere Aufstiegschancen und können künftig auch Gruppenleitungen übernehmen. Die Berufsabschlüsse ausländischer Fachkräfte würden leichter anerkannt und sie erhielten einen schnelleren Zugang zur Kindertagesbetreuung. „Wir wollen die besten Kitas für Kinder in Schleswig-Holstein“, sagte Touré.

Grundvoraussetzung für den Quereinstieg sei eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein Hochschulabschluss. Darüber hinaus müssten mindestens zweijährige praktische berufliche oder außerberufliche Tätigkeiten in bestimmten Bildungsbereichen nachgewiesen werden. Außerdem sei eine pädagogische Qualifizierung von 480 Stunden zu erwerben. Quereinsteiger müssten darüber hinaus ein Praktikum in einer Kita im Umfang von mindestens 500 Stunden absolvieren. „Unsere Zugangsvoraussetzungen stellen sicher, dass die Qualität in der Betreuung dabei gewahrt werden kann. Dabei liegt es letztlich weiterhin allein in der Hoheit der Kita-Träger, darüber zu entscheiden, welche Personen in ihrer Einrichtung beschäftigt werden“, so Touré.

Aktuell werden in Schleswig-Holstein nach Angaben des Ministeriums etwa 126.000 Kinder in rund 1850 Kindertageseinrichtungen und mehr als 2000 Kindertagespflegestellen betreut.

Aus der Gewerkschaft GEW kam Kritik. Dem Personalmangel in Kitas dürfe man nicht durch Absenkung der Qualifikationen des pädagogischen Personals begegnen, teilte die GEW mit. Kindertagesstätten seien Bildungsstätten. Gerade kleine Kinder bräuchten gut ausgebildetes Personal, damit sie ausreichend gefördert werden könnten. Die erleichterte Anerkennung von im Ausland erworbenen gleich- oder höherwertigen pädagogischen Studienabschlüsse oder Ausbildungen hält die Gewerkschaft dagegen für sinnvoll.

Die SPD-Fraktion sprach sich für pragmatische und schnelle Lösungen aus. Die vorgestellten Maßnahmen seien allerdings nicht ausreichend. Auch hätte man bereits viel früher von politischer Seite her gegensteuern müssen, kritisierte die Abgeordnete Sophia Schiebe.

© dpa-infocom, dpa:230918-99-239371/3

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