Mölsheim:Weinfest bringt Rheinhessen und Pfalz zusammen

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Mölsheim (dpa/lrs) - Die beiden größten Weinanbaugebiete Deutschlands legen Wert auf ihre Besonderheiten. Dass sich Rheinhessen und die Pfalz näher sind als oft gedacht, zeigt das Zellertal, das beide miteinander verbindet und aktuell gleich zwei Weinhoheiten hervorgebracht hat. An diesem Freitag lädt die Initiative "Zellertal-open" zum achten Mal zum Weinfest "Open Friday" ein. Erwartet werden 2000 bis 3000 Besucher, die in einem Shuttle-Bus zwischen acht verschiedenen Weingütern hin und her pendeln können.

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Mölsheim (dpa/lrs) - Die beiden größten Weinanbaugebiete Deutschlands legen Wert auf ihre Besonderheiten. Dass sich Rheinhessen und die Pfalz näher sind als oft gedacht, zeigt das Zellertal, das beide miteinander verbindet und aktuell gleich zwei Weinhoheiten hervorgebracht hat. An diesem Freitag lädt die Initiative „Zellertal-open“ zum achten Mal zum Weinfest „Open Friday“ ein. Erwartet werden 2000 bis 3000 Besucher, die in einem Shuttle-Bus zwischen acht verschiedenen Weingütern hin und her pendeln können.

Traditionelle Weinfeste gibt es im Zellertal schon länger. Das Besondere von „Open Friday“ sei die Verbindung zwischen der pfälzischen und der rheinhessischen Seite, erklärt die Leiterin des Projektbüros von „Open Friday“, Marianne Knab. „Die Grenze zwischen Rheinhessen und der Pfalz ist bekannt, aber nicht gefühlt.“ Wichtig werde sie eigentlich nur im Umgang mit den Behörden: Da manche Weingüter in beiden Anbaugebieten vertreten seien, müssten sie sich bei unterschiedlichen Ämtern melden.

„Das Zellertal bringt die positiven Seiten beider Regionen zusammen“, sagt Knab. „Das Verbindende ist der Wein.“ Für die Weine im Zellertal sei der Kalkrücken prägend, der sich durchs ganze Tal ziehe. Der westliche Teil mit der gleichnamigen Gemeinde Zellertal gehört zum pfälzischen Donnersbergkreis, der Osten mit der Gemeinde Mölsheim ist Teil des rheinhessischen Landkreises Alzey-Worms. Ziel der Initiative sei es, „das Tal mit seinem Terroir, seinen einzigartigen Kalkböden und sehr feingliedrigen Weinen aus dem Dornröschenschlaf zu wecken und bekannter zu machen“. Vorbilder sind die Weinstraße in der Pfalz und das rheinhessische Rheintal mit Oppenheim und Nierstein.

„Wir sind das letzte Dorf in Rheinhessen“, sagt die rheinhessische Weinkönigin Anna Göhring mit Blick auf die elterliche Gutsschänke in Mölsheim. „500 Meter weiter fängt die Pfalz an, beim Kriegerdenkmal.“ Der Dialekt klingt dort schon anders als in Mainz, hat pfälzische Anklänge. „Rheinhessen sind dynamischer, Pfälzer haben mehr Ruhe und Gelassenheit“, sagt Weinkönigin Anna. „Im Zellertal treffen Pälzer Gemüt und rheinhessischer Individualismus zusammen.“

Aus dem pfälzischen Teil des Zellertals, aus Einselthum, kommt die deutsche Weinprinzessin Inga Storck. „Wir sind so nah zusammen, dass man gar keinen Unterschied zwischen Pfalz und Rheinhessen mehr erkennt“, sagt die ehemalige pfälzische Weinkönigin mit hörbar rheinhessischem Einschlag. „Wir sind weder das eine noch das andere, sondern die Mischung von beiden.“ Im Schutz des Donnersberges sei das Zellertal auch mit seinem Kleinklima einzigartig: „Wir haben viele Sonnenstunden und weniger Regen, ganz selten nur Unwetter.“

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