Güstrow:Lupinennetzwerk beendet nach fünf Jahren seine Arbeit

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Die Arbeit des vor fünf Jahren gegründeten überregionalen Lupinennetzwerks ist beendet worden. Ziel war es nach den Worten von Projektleiterin Annett Gefrom vom...

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Güstrow (dpa/mv) - Die Arbeit des vor fünf Jahren gegründeten überregionalen Lupinennetzwerks ist beendet worden. Ziel war es nach den Worten von Projektleiterin Annett Gefrom vom Mittwoch, den Lupinenanbau in Deutschland wieder zu etablieren. Er sei zuvor vor allem aufgrund von Pflanzenkrankheiten weitgehend zum Erliegen gekommen. Das Netzwerk koordinierte seit 2014 vom Standort Gülzow aus die Kooperation von 43 Agrarbetrieben und zahlreichen Projektpartnern in sechs Bundesländern. Beteiligt waren Partner aus Forschung und Landwirtschaft, Berater sowie Projektentwickler für die Human- und Tierernährung.

Agrarstaatssekretär Jürgen Buchwald zufolge nahm der Lupinenanbau als ein Ergebnis der Netzwerkarbeit bundesweit zu. Gleiches gelte für andere Hülsenfrüchte wie Erbse, Acker- und Sojabohne. In Mecklenburg-Vorpommern hat sich die Anbaufläche demnach mit knapp 25 000 Hektar gegenüber der Zeit vor dem Projektstart vervierfacht. Das Land fördert den Anbau als Agrarumweltmaßnahme und folgt damit den sogenannten Greeningforderungen der EU. Deutschlandweit sei die Anbaufläche jedoch mit 11,7 Millionen Hektar fast gleichgeblieben. Der Anbau von Körnerleguminosen sei derzeit nicht wirtschaftlich.

Der Handel setzte Buchwald zufolge wegen des vergleichsweise geringen Angebots hiesiger Erzeuger auf Importe. Zudem sind Zukäufe aus dem Ausland zumeist deutlich billiger: So wurden allein im vergangenen Jahr 3,4 Millionen Tonnen Eiweißfuttermittel, darunter gentechnisch verändertes Soja, verfüttert. Dem standen lediglich 25 000 Tonnen Lupinen gegenüber.

Der Direktor der Landesforschungsanstalt, Peter Sanftleben, verwies auf dem Abschlusstreffen des Netzwerkes in Güstrow darauf, dass die Projektarbeit auf Länderebene fortgesetzt wird. Lupinen seien nicht nur als Nischenprodukt für die menschliche Ernährung wichtig, sondern auch mit Blick auf eine weitere Verschärfung des Düngerechts in der Fruchtfolge unverzichtbar. Als Stickstoffsammler kann die Pflanze überschüssiges Nitrat im Boden binden. Das Land will die weitere Entwicklungsarbeit bis 2023 mit jährlich 100 000 Euro unterstützen.

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