Grimma:Landesbauernverband erwartet geringeren Ertrag

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Grimma (dpa/sn) - Sachsens Bauern blicken mit Sorge auf die anhaltende Trockenheit. Auf sandigen Böden wie in Nordsachsen rechnet der Sächsische Landesbauernverband (SLB) in diesem Jahr mit Ertragseinbußen beim Getreide von bis zu zehn Prozent gegenüber dem fünfjährigen Durchschnitt in Sachsen. Grund dafür sei der fehlende Regen in den vergangenen Wochen, sagte Verbandspräsident Wolfgang Vogel bei der Vorstellung des Agrarberichts am Montag in Grimma.

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Grimma (dpa/sn) - Sachsens Bauern blicken mit Sorge auf die anhaltende Trockenheit. Auf sandigen Böden wie in Nordsachsen rechnet der Sächsische Landesbauernverband (SLB) in diesem Jahr mit Ertragseinbußen beim Getreide von bis zu zehn Prozent gegenüber dem fünfjährigen Durchschnitt in Sachsen. Grund dafür sei der fehlende Regen in den vergangenen Wochen, sagte Verbandspräsident Wolfgang Vogel bei der Vorstellung des Agrarberichts am Montag in Grimma.

Zwar hätten die vergangenen Hitzetage die Hoffnung auf eine gute Ernte gedämpft, sagte Sachsens Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt (CDU). Dennoch sei er zufrieden mit Qualität und Ertrag der Wintergerste, die seit 25. Juni geerntet wird. „Es ist schwierig, eine Schätzung abzugeben.“ Er hoffe, dass sich die „Notsituation“ des vergangenen Jahres nicht wiederholt.

Die Preise entwickelten sich zugunsten der Landwirte: Etwa 145 Euro kosten derzeit 100 Kilogramm Wintergerste, wie Vogel sagte. Das seien 15 Euro mehr als im Vorjahr. Die Trockenheit von 2018 hatte sich auch auf die wirtschaftliche Situation der Landwirtschaft in Sachsen ausgewirkt: Zwischen Januar 2018 und Juni 2019 prognostiziert das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie ein Gesamtergebnis für die sächsischen Betriebe, das etwa 25 Prozent unter dem des Vorjahres liegt. Endgültige Aussagen dazu könne er erst im kommenden Jahr treffen, sagte Schmidt.

Von den Dürrehilfen des Bundes profitierten im Freistaat nach dem Hitzesommer im vergangenen Jahr 248 Betriebe, wie der Minister sagte. Sie bekamen insgesamt 20 Millionen Euro. Bundesweit wurden 340 Millionen Euro ausgezahlt. Schmidt sprach sich für eine bessere Absicherung der Bauern durch „politisch unabhängige Instrumente“ aus, etwa mit einer steuerermäßigten Versicherung. Auch eine Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel sei unumgänglich.

Zudem forderte der Minister mehr Wertschätzung für die Landwirtschaft. Dass die Lebensmittelpreise durch die Auswirkungen der Dürre nicht stiegen, sei einerseits Segen und deute auf hohen Wohlstand hin. Andererseits fehle dadurch das Bewusstsein für die Landwirtschaft. Etwa die Hälfte der Fläche Sachsens wurde im Vorjahr von landwirtschaftlichen Betrieben bewirtschaftet.

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