Felsberg:Weinernte in Hessen fällt deutlich geringer aus

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Bodenheim/Felsberg (dpa/lhe) - Die hessischen Winzer haben in diesem Jahr deutlich weniger Wein in die Fässer gebracht als gewohnt. Im Rheingau wird die Erntemenge auf etwa 180 000 Hektoliter geschätzt, wie das Deutsche Weininstitut in Bodenheim bei Mainz am Mittwoch mitteilte. Das sind 18 Prozent weniger als im langjährigen Mittel. Im kleinsten deutschen Weinanbaugebiet, der Hessischen Bergstraße, gab es ebenfalls ein Minus von 17 Prozent auf 25 000 Hektoliter.

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Bodenheim/Felsberg (dpa/lhe) - Die hessischen Winzer haben in diesem Jahr deutlich weniger Wein in die Fässer gebracht als gewohnt. Im Rheingau wird die Erntemenge auf etwa 180 000 Hektoliter geschätzt, wie das Deutsche Weininstitut in Bodenheim bei Mainz am Mittwoch mitteilte. Das sind 18 Prozent weniger als im langjährigen Mittel. Im kleinsten deutschen Weinanbaugebiet, der Hessischen Bergstraße, gab es ebenfalls ein Minus von 17 Prozent auf 25 000 Hektoliter.

Der Ertragsrückgang ist keine hessische Besonderheit. Die Erntemenge aller Weinanbaugebiete in Deutschland wird vorläufig auf 7,5 Millionen Hektoliter geschätzt. Das sind 18 Prozent weniger als im vergangenen Jahr und auch 18 Prozent weniger als im langjährigen Mittel. Die erwartete Qualität des 2017er Jahrgangs wird aber als gut bis sehr gut eingestuft.

In den meisten Anbaugebieten ist die Hauptlese zum größten Teil beendet. „Das ist sehr außergewöhnlich“, sagte der Sprecher des Weininstituts, Ernst Büscher. Noch gelesen wird vor allem im Rheingau, wo der Riesling dominiert.

Auf dem nördlichsten Weinberg in Hessen, dem Böddiger Berg im Schwalm-Eder-Kreis, schnitten am Mittwoch nahezu 70 Helfer die Trauben von den Reben. „Wir rechnen mit nur 6000 Flaschen Wein“, sagte Klaus Stiegel, Vorsitzender des Förderkreises Böddiger Berg. Im vergangenen Jahr produzierten die Winzer noch über 8000 Flaschen Wein und 1500 Flaschen Sekt. Dafür sei die Qualität des aktuellen Jahrgangs mit 75 bis 80 Grad Oechsle gut.

Zugesetzt haben dem Wein in Nordhessen drei Dinge: „Wir haben etwas vom Spätfrost abbekommen“, sagte Stiegel. Außerdem hätten einige Weinstöcke weniger getragen. Das komme besonders bei älteren Pflanzen vor. „Und wir hatten einige Mitesser aus der Natur wie Vögel und Waschbären“, erklärte Stiegel.

Die Ernte auf dem Böddiger Berg dauert in der Regel nur einen Tag. Die vergleichsweise geringen Weinmengen sind laut Stiegel innerhalb von zehn Wochen ausverkauft. Der erste Wein der aktuellen Ernte werde Mitte April zur Verfügung stehen. Der Weißwein der Rebsorten Ehrenfelser und Riesling hat traditionell und durch das Klima bedingt eine starke Säure.

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