Beelitz:Anbauer beklagen: Weniger Nachfrage nach heimischem Spargel

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Ein Verkaufsstand für Spargel auf einem Markt. (Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Symbolbild)

Den Brandenburger Spargelbauern hat die diesjährige Saison nicht viel Freude geboten. "Bis Ostern und ab Pfingsten waren die Geschäfte einigermaßen, in den...

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Beelitz (dpa/bb) - Den Brandenburger Spargelbauern hat die diesjährige Saison nicht viel Freude geboten. „Bis Ostern und ab Pfingsten waren die Geschäfte einigermaßen, in den Wochen dazwischen eher schlecht“, sagte der Vorsitzende des Beelitzer Spargelvereins, Jürgen Jakobs, auf Anfrage. Die Gründe seien vielfältig.

Zum einen habe es eine spürbare Kaufzurückhaltung gegeben wegen des Ukraine-Krieges. Spargel sei in den Regalen links liegen geblieben. Die Kunden sparten beim Einkauf. „Vom Einzelhandel gingen dann 20 bis 50 Prozent weniger Bestellungen ein“, sagte Jakobs. Zudem habe es in den Supermärkten länger als sonst importierte Ware gegeben, mit deutlich niedrigeren Preisen als der Brandenburger Spargel.

„Die Bauern sind zum Teil auf dem bereits geernteten Spargel sitzen geblieben“, sagte Jakobs. Einige Tausend Kilogramm konnten über den Einzelhandel nicht verkauft werden. „Besser lief es über die Hofläden“, sagte er. Viele Kunden kommen seit Jahren zu „ihrem“ Spargelbauer.

Landwirte hätten sich zum Teil entschieden, erntereifen Spargel nicht mehr zu stechen. Das Gemüse sei in den Erdwällen geblieben. Mit etwa 20 Prozent Umsatzrückgängen im Beelitzer Raum werde gerechnet, in Südbrandenburg noch mehr. „Dazu kommen Preissteigerungen unter anderem bei Diesel und Gas, die verkraftet werden müssen“, sagte Jakobs.

Nach zwei Corona-Jahren seien die Bauern voller Optimismus gewesen, sagte Jakobs: „Nun muss über die Zukunft nachgedacht werden.“ Eine deutliche Verkleinerung der Anbauflächen ist im Gespräch. Auch könnten Flächen für Solaranlagen genutzt werden.

Derzeit wächst in Brandenburg nach Angaben des Gartenbauverbands auf fast 3900 Hektar Spargel. Im Vorjahr wurden 21.100 Tonnen der weißen Stangen geerntet. In diesem Jahr werden es voraussichtlich bis zu 20 Prozent weniger sein.

© dpa-infocom, dpa:220623-99-765571/3

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