Abgasaffäre:VW-Kunden in Kanada sollen mit Milliardenbetrag entschädigt werden

Der Vergleich von VW in Kanada muss Ende März von zwei Gerichten in Ontario und Quebec noch besiegelt werden. (Foto: dpa)
  • Besitzer der 105.000 betroffenen Fahrzeuge sollen bis zu 2,1 Milliarden kanadische Dollar (1,5 Milliarden Euro) Entschädigung erhalten.
  • Die Diesel-Pkw der Marken Volkswagen, Audi und Porsche sollen zurückgekauft oder umgerüstet werden.

Volkswagen hat sich im Abgasskandal mit Dieselauto-Käufern in Kanada auf einen Vergleich verständigt. Die Besitzer der etwa 105.000 betroffenen Fahrzeuge könnten bis zu 2,1 Milliarden kanadische Dollar an Entschädigung erhalten.

Die Diesel-Pkw der Marken Volkswagen, Audi und Porsche werden Angaben von VW Kanada zufolge zurückgekauft oder umgerüstet. Der geschlossene Vergleich soll Ende März abschließend von zwei Gerichten in Ontario und Québec besiegelt werden. Zuvor hatte die Zeitung The Globe and Mail über die Einigung berichtet.

Laut dem Vergleich, der den Rechtsstreit um Sammelklagen in Kanada beilegen würde, hätte jeder betroffene VW-Kunde Aussicht auf 5100 (3655 Euro) bis 8000 Dollar (5734 Euro) Entschädigung. Einen ähnlichen Vergleich hat der Wolfsburger Konzern mit rund 475.000 Kunden und Behörden in den USA geschlossen - dort liegt die maximale Summe bei 16,5 Milliarden Dollar (15,7 Milliarden Euro).

Die Einigung in Kanada bezieht sich - ebenso wie der Deal für die USA - nur auf Autos mit Zwei-Liter-Motoren. Ein Entschädigungspaket zu den deutlich weniger Drei-Liter-Motoren in den USA steht noch aus; der in den USA zuständige Richter Charles Breyer verschob am Montag eine Anhörung dazu in San Francisco um einen weiteren Tag. Er sei optimistisch, dass die Parteien bis Dienstag zu einer Lösung kämen, hieß es. In dem angestrebten Vergleich geht es um rund 80 000 Autos mit von Audi entwickelten Motoren, die von der Abgasaffäre betroffen sind.

Bisher hat VW 18,2 Milliarden Euro für die Kosten der Abgasaffäre zurückgelegt, mit denen einem Sprecher zufolge auch der Vergleich in Kanada abgedeckt ist.

© SZ vom 20.12.2016/Reuters/dpa/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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