14.000 Arbeitsplätze in Gefahr:Job-Kahlschlag bei Opel-Investor Gaz

Lesezeit: 1 min

Fast jeder dritte Arbeitsplatz soll wegfallen - und zwar noch in diesem Jahr: Der russische Opel-Partner Gaz plant einen massiven Stellenabbau.

Es wäre ein Job-Kahlschlag sondergleichen: Der künftige russische Opel-Partner Gaz will offenbar noch in diesem Jahr bis zu 14.000 Stellen in seinen Autowerken abbauen. Das teilte das Ministerium für Gesundheitswesen und Soziales nach Angaben der Agentur Interfax mit. "Uns liegen solche Informationen aus dem Unternehmen vor", sagte eine Mitarbeiterin des Ministeriums.

Lkw-Produktion bei Gaz in Nischnij Nowgorod: Bei dem russischen Konzern werden 14.000 Jobs abgebaut. (Foto: Foto: Reuters)

Ein Gaz-Sprecher wollte die Zahl nicht bestätigen. Damit wäre fast jeder dritte Job bei dem russischen Unternehmen gefährdet. 50.000 Angestellte beschäftigt die Unternehmensgruppe des Oligarchen Oleg Deripaska.

Beim Opel-Deal soll Gaz seine Werke für die Produktion bestimmter Opel-Modelle zur Verfügung stellen. Zudem wird Opel wohl das weit verzweigte Absatznetz von Gaz nutzen.

Neue Jobs bei Magna

Während bei Gaz und auch bei Opel Arbeitsplätze abgebaut werden, wird der Investor Magna offenbar europaweit mehr als 10.000 neue Jobs schaffen. Im mittlerweile zu Opel gehörenden GM-Werk in Wien-Aspern könnten im Fall einer Opel-Übernahme schon im nächsten Jahr rund 300 neue Jobs entstehen, berichtet das österreichische Nachrichtenmagazin Format. In dem Werk werden unter anderem Motoren und Getriebe für Opel gebaut. Magna war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Eine Sprecherin des Werkes wollte den Bericht nicht kommentieren.

In dem Werk in Wien Aspern bauen laut Sprecherin derzeit rund 1800 Mitarbeiter spritsparende Opel-Motoren, zum Beispiel für den Corsa und den neuen Astra. Zudem werden dort Getriebe für Opel und Fiat hergestellt. Format zufolge soll die Produktion in dem Wiener Werk hochgefahren werden, durch Verlagerungen aus anderen Werken wie zum Beispiel dem in Kaiserslautern.

Unterdessen will General Motors den Verkauf von Opel in den kommenden zwei bis drei Wochen besiegeln. "Wir versuchen, alles bis Anfang Oktober fertig zu haben", sagte GM-Chef Fritz Henderson auf der Automobilmesse IAA in Frankfurt. Ein Abschluss der Übernahme von Opel durch Magna und die russische Sberbank sei dann bis Ende November geplant.

© sueddeutsche.de/dpa/Reuters/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Opel-Standorte in Europa
:Wer? Was? Wo?

Von Antwerpen bis Rüsselsheim: An neun größeren Standorten in Europa werden Opel-Modelle, Motoren oder Komponenten produziert. Allein in Deutschland unterhält der Mutterkonzern General Motors vier Werke. Ein Überblick in Bildern.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: