Wohnen:Mehr als 9100 Zwangsräumungen: Mietwohnungen mehr betroffen

Eine Obergerichtsvollzieherin geht mit ihrer Aktentasche zu einer Wohnung. (Foto: Markus Scholz/dpa/Archivbild)

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Zahl der Zwangsräumungen von Wohnungen ist in Nordrhein-Westfalen gestiegen. Wie das NRW-Justizministerium am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf mitteilte, mussten im vergangenen Jahr 8690 Wohnungen sowie 458 sonstige, nicht Wohnzwecken dienende Räume zwangsgeräumt werden. Im Vergleich zu 2021 sind das 497 Wohnungen mehr. 2020 waren 8590 Wohnungen in NRW zwangsweise geräumt worden.

In den Fällen, in denen eine Zwangsräumung in die Wohnungslosigkeit führt, könne die zuständige Verwaltungsbehörde eine anderweitige Unterbringung anordnen, erklärte ein Sprecher des Ministeriums. Das könne etwa ein Obdachlosenheim, ein angemietetes Hotel oder eine Immobilien der Behörde sein.

In besonderen Fällen könne zugunsten des Mieters sogar dessen Wohnung vorübergehend beschlagnahmt und seine Wiedereinweisung angeordnet werden, um Obdachlosigkeit zu vermeiden. Die Behörde kommt in der Zeit für den Mietausfall auf. „Dem Ministerium der Justiz liegen allerdings keine Zahlen vor, in wie vielen Fällen solche Maßnahmen ergriffen wurden“, teilte der Sprecher mit.

© dpa-infocom, dpa:230222-99-693019/2

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