Was ist für Sie Luxus? Das ist eine Frage, die man in Notsituationen bei Interviews immer stellen kann. Und immer hofft man insgeheim darauf, dass jemand sagt: "Luxus? Na, so ein 3000-Dollar-Leoparden-Print-Mantel wie ihn Victoria Beckham neulich am JFK-Flughafen getragen hat!" Das wäre mal eine handfeste Ansage. Natürlich sagt das aber niemand. Prominente Menschen antworten stattdessen meistens mit einem Satz, in dem die Begriffe "Zeit haben", "Familie" und "Natur" in einen besinnlichen Zusammenhang gebracht werden. Wenn es hoch kommt, gibt es ein Lebensart-Zugeständnis wie "Reisen zu können" oder "schön essen zu gehen". Mit Luxus ein echtes Produkt mit Preisschild zu assoziieren, das ist weitgehend verpönt, zumindest solange das Aufnahmegerät läuft. Sich öffentlich mehr zu leisten, als man braucht; Wert darauf zu legen, dass ein Ding über seine Zweckmäßigkeit hinaus verfeinert wurde, das gilt hier immer noch als verdächtig (Ausgenommen: Autos. Die dürfen in allem drüber sein). Diesen Luxuskomplex haben nicht zuletzt die Rolex-Affäre von Sawsan Chebli und die Privatflugzeug-Aufregung um Friedrich Merz deutlich gemacht.
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Von SZ-Autoren
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