Test:Die besten Weihnachtsplätzchen aus dem Supermarkt

Eine Sterneköchin hat für uns elf Sorten Vanillekipferl ausprobiert. Nur eine Sorte hat ihr geschmeckt.

Von Christian Helten

Eigentlich ist dieser Test ziemlich überflüssig. Schließlich gibt es auf die Frage nach den besten Vanillekipferln genau genommen nur eine immer gleiche Antwort, die aber stets etwas anderes meint: Die besten Kipferl sind die aus der eigenen Kindheit, gebacken von Oma oder Mama, verkostet unter dem elterlichen Weihnachtsbaum oder nach heimlichem Diebstahl aus der Vorratsdose. Was aber, wenn man mal nicht auf das (groß)mütterliche Repertoire zurückgreifen kann, weil es schnell gehen muss? Dann gilt es zu entscheiden zwischen Bäckereikette und Discounter, zwischen Bio- und Drogeriemarkt.

Hilfestellung dabei gibt die Sterneköchin Franziska Schweiger. Sie achtet neben dem Geruch vor allem darauf, ob die Plätzchen mürbe und locker sind. "Die müssen zart auf der Zunge zerbrechen", sagt Schweiger. "Der Teig darf nicht zu lange geknetet sein, sonst entsteht zu viel Kleber, und das Kipferl wird zu fest." Zu hohe Backtemperatur ist auch ein Kipferlkiller; Schweiger selbst backt sie bei maximal 165 Grad. Außerdem sei echte Vanille aus der Schote ein Bonus gegenüber künstlichem Vanillearoma. "Und ich will Mandeln schmecken", sagt sie, denn auch wenn es gute Rezepte mit Hasel- oder Walnüssen gebe, Mandeln seien einfach der Klassiker. Am Ende ist sie insgesamt etwas enttäuscht von der Industrie- und Großbäckerware, und man ist froh, ihr auch ein paar Exemplare aus Mutters Vorratsdose als Trostpflaster präsentieren zu können, die sie wieder versöhnlich stimmen. Das übergeordnete Fazit lautet daraufhin: Selbstgebackenes von Oma oder Handgemachtes aus der Manufaktur ist immer besser als ein industriell gebackenes Kipferl.

© SZ vom 11.12.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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