- Die Modekette Urban Outfitters hat ein Sweatshirt verkauft, das mit dem Logo der Kent-Universität im US-Bundesstaat Ohio und roten Farbspritzern bedruckt war.
- Das Design könnte eine Anspielung auf eine Schießerei im Jahr 1970 sein, bei der vier Studenten ums Leben kamen.
- Das Modell sorgt für Empörung. Das Unternehmen hat sich inzwischen in einer Stellungnahme entschuldigt.
Umstrittenes Design von Urban Outfitters
Mit einem Blutspritzer-Aufdruck auf einem Sweatshirt hat eine US-Modefirma einen Sturm der Entrüstung entfacht. Auf ihrer Website verkaufte die Kette Urban Outfitters ein verwaschenes Sweatshirt mit einem Logo der Kent-Universität im Bundesstaat Ohio. Darauf verteilt sind rote Sprenkel, die an Blutspritzer erinnern.

Eine Anspielung auf eine Schießerei von 1970?
Möglicherweise ist das Design eine Anspielung auf eine Schießerei am 4. Mai 1970 an der Hochschule während einer Demonstration gegen den Vietnamkrieg. Damals wurden der New York Times zufolge zwei Männer und zwei Frauen in einem Kugelhagel der Nationalgarde getötet, mindestes acht weitere Studenten wurden verletzt.

Die Demonstranten hatten unter anderem ein Gebäude in Brand gesetzt, was zur Entsendung von 900 Mitgliedern der Nationalgarde führte. Nach den tödlichen Schüssen weiteten sich die Proteste auf das ganze Land aus, fast 500 Hochschulen waren betroffen.
"Perfekt für Halloween"
Der als "Vintage" bezeichnete Artikel war am Montag auf der Website des Unternehmens ausverkauft, tauchte aber auf Ebay mit einem Erstgebot von 550 Dollar (etwa 424 Euro) und einem Sofort-Kaufpreis von 2500 Dollar (etwa 1935 Euro) auf. "Perfekt für Halloween", hieß es in der Beschreibung der Auktion. Nach Angaben von Urban Outfitters handelt es sich um ein Unikat.
Wütende Reaktionen
"Wir nehmen es einem Unternehmen sehr übel, unser Leid für seine Aufmerksamkeit und seinen Profit zu nutzen", teilte die Hochschule mit. "Dieser Artikel ist jenseits von schlechtem Geschmack und verharmlost den Verlust von Leben, der die Kent-State-Gemeinschaft bis heute schmerzt." Auf Twitter und auf der Facebook-Seite des Unternehmens überschlugen sich die Kommentare wütender Nutzer.
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Das Unternehmen aus Philadelphia hat sich inzwischen in einer Stellungnahme entschuldigt. Darin steht unter anderem, dass die roten Flecken kein Blut seien, sondern eine "Verfärbung" des eigentlichen Farbtones - und die Löcher übliche Abnutzungsspuren.
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Schon in der Vergangenheit umstrittene Designs
Die Modefirma hat schon mehrfach mit umstrittener Mode für Negativschlagzeilen gesorgt. Unter anderem hatte das Unternehmen 2010 ein T-Shirt in den Farbkombinationen "Weiß/Kohle" und "Obama/Schwarz" angeboten - in Anspielung auf US-Präsident Barack Obama. 2011 zog eine Kette mit Entwürfen der Navajo-Indianer den Unmut der Ureinwohner Amerikas auf sich.
Im Jahr 2012 war laut US-Medienberichten ein T-Shirt mit einem Davidstern zu kaufen, der an den "Judenstern" auf Kleidung während des Holocaust erinnerte - ähnlich wie ein Fall bei der Modekette Zara, die vor Kurzem ebenfalls ein Oberteil mit dem Stern verkaufte.