Test:Das sind die besten Noise-Canceling-Kopfhörer

Erst sah man sie nur bei Vielfliegern, um der lästigen Geräuschkulisse im Flugzeug zu entgehen. Doch nun sieht man die edlen Lärmschlucker überall. Was taugen sie? DJ Hell hat sechs Modelle getestet.

Von Fabrice Braun

In der U-Bahn, im Zug oder im Flugzeug - mit dem Smartphone ist es so einfach wie noch nie, unterwegs Musik zu hören. Dank der großen Speicherkapazität der Handys und Streamingdiensten wie Spotify kann man überall seine Lieblingssongs abspielen. Und weil sich viele Kopfhörer inzwischen per Bluetooth mit dem Smartphone verbinden lassen, stört dabei nicht einmal ein lästiges Kabel. Leider ist es an diesen Orten aber oft laut und der dauertelefonierende Sitznachbar und andere nervige Geräusche trüben den Musikgenuss. Dagegen sollen Kopfhörer mit Active Noise Cancelling (ANC) helfen, die immer beliebter werden. Bei der aktiven Geräuschunterdrückung analysieren die Kopfhörer den Krach und senden Gegenschall ans Ohr - so sollen sich beide Geräusche aufheben. Weil das ziemlich aufwendig ist, kosten die meisten ANC-Kopfhörer recht viel. Besonders gut funktioniert die Lärmreduzierung bei gleichbleibenden, tiefen Hintergrundgeräuschen wie dem Brummen im Flugzeug oder dem Rauschen von Klimaanlagen.

Die SZ-Tests im Überblick

Wir haben sechs hochwertige Over-Ear-Kopfhörer mit Bluetooth und ANC getestet, das heißt, bei allen Modellen liegen die Hörmuscheln über dem Ohr auf. Für unseren Experten gehören Kopfhörer zum Arbeitswerkzeug: DJ Hell ist einer der weltweit bekanntesten deutschen DJs und legt seit mehr als dreißig Jahren in Clubs in München, New York, Tokio und Rio de Janeiro auf. "Für mich sind drei Kriterien besonders wichtig, wenn ich einen Kopfhörer beurteile. Erstens: die Qualität und Verarbeitung - ich habe zu oft erlebt, dass die Kopfhörer immer an den Bügeln brechen. Zweitens: das Design. Und drittens, das Allerwichtigste natürlich: der Klang!" Bose, Bang & Olufsen, Sony und Sennheiser bieten zu ihren Kopfhörern passende Smartphone-Apps an, mit denen man etwa den Klang verändern kann. Vieles davon wirkt aber wie Spielerei und macht die Bedienung nur unnötig kompliziert, findet unser Experte: "Früher hat man Kopfhörer einfach auf- und abgesetzt, jetzt soll man auch noch die passenden Apps laden und dazu die Anleitung studieren."

DJ Hell hat die Programme im Test deshalb nicht berücksichtigt - genauso wenig wie die Möglichkeit, mit dem Kopfhörer zu telefonieren oder Smartphone-Assistenten wie Siri oder Alexa aufzurufen. Er hat dazu eine klare Meinung: "Ich finde es sehr unhöflich, wenn Leute in der Öffentlichkeit laut mit ihrem Headset reden. Ich habe das deshalb nicht getestet." So praktisch kabellose Kopfhörer im Alltag sind, wenn er in einem Club auflegt, benutzt DJ Hell nie Bluetooth-Hörer - durch die Funkübertragung kommt es zu winzigen Zeitverzögerungen, die beim normalen Musikhören nicht stören, die aber beim Mixen einen sauberen Übergang verhindern können.

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