Test:Champagner für alle

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Was taugt Champagner aus dem Supermarkt? Sommelière Paula Bosch hat für uns neun Sorten verschiedener Preisklassen verkostet - mit überraschenden Ergebnissen.

Von Jana Stegemann

Mehr als 12,6 Millionen Flaschen Champagner wurden in Deutschland im vergangenen Jahr getrunken, wegen des stolzen Preises meist zu besonderen und festlichen Anlässen.

Dass Champagner in der Regel teuer ist, liegt nicht nur an der Herstellung und den gesetzlichen Bestimmungen für die lange Reifezeit im Keller, sondern auch an den sündhaft teuren Weinbergen. Die Trauben aus der Champagne, dem gesetzlich genau eingegrenzten Weinanbaugebiet im Nordosten Frankreichs, werden nach strengen Regeln angebaut, teils handverlesen, schonend gepresst und gekeltert. Jedes Jahr darf bei der Lese nur eine bestimmte Menge geerntet werden.

Verwendet werden in der Regel drei Rebsorten: die beiden roten Pinot Noir (Spätburgunder) und Pinot Meunier (Müllerrebe oder Schwarzriesling) und die weiße Chardonnay.

Je nach Verschnitt (Cuvée) und Zuckerzugabe wird der Champagner in verschiedene Kategorien unterteilt. "Brut" bedeutet etwa, dass es sich um einen trockenen Champagner handelt, dem bei der Gärung wenig Zucker (maximal 15 Gramm je Liter) hinzugeben wurde, "Cru" bezeichnet die Qualität, wobei "Grand Cru" für Spitzenqualität steht, gefolgt von "Premier Cru".

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Darum sollte Champagner schnell getrunken werden

Um Champagner optimal genießen zu können, sollte er kühl (zehn bis zwölf Grad), dunkel und liegend gelagert werden. Wenn er mit Tageslicht in Kontakt kommt, entwickelt er ein unangenehmes ranzig-käsiges Fehlaroma, den sogenannten Lichtgeschmack. Eine angebrochene Flasche Champagner sollte deshalb im Idealfall innerhalb von 24 Stunden getrunken werden - der vermeintliche Konservierungstrick mit dem Silberlöffel im Flaschenhals ist leider ein Mythos.

Serviert wird der Schaumwein in dünnwandigen Gläsern, die maximal zu einem Drittel befüllt werden sollten, damit er nicht zu schnell warm wird und so die kostbaren Perlen ganz bleiben.

Weil ein Gläschen zu den Weihnachtsfeiertagen und Silvester inzwischen dazugehört wie Gans und Raketen, gibt es die Basisvarianten der großen Marken heute in jedem Supermarkt. Sommelière Paula Bosch hat einige von uns ausgewählte Sorten verschiedener Preisklassen aus dem Supermarkt verkostet, vom Markenchampagner bis zum Discount-Schaumwein - mit überraschenden Ergebnissen.

Ein Pendant zu Champagner findet sich übrigens auch aus Deutschland, er heißt nur anders: "Gute, deutsche Winzer-Sekte, die zwischen 15 und 20 Euro kosten, können definitiv mithalten - und sind oftmals sogar besser", sagt Expertin Bosch.

© SZ vom 19.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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