Kolumne: Gewusst wie:Wie entfernt man Make-up-Flecken?

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Manch ein Malheur kann vermieden werden, indem man Make-up mit dem Pinsel aufträgt. (Foto: Halyna Romaniv/mauritius images/Alamy Stock Photos)

Die Farbe fürs Gesicht hinterlässt schnell mal Spuren auf der Kleidung. Welche Hausmittel helfen - und welche nicht.

Von Eva Dignös

Schon die Neandertaler trieben es vor 50 000 Jahren bunt: Gelbe, rote und schwarze Farbpigmente zur Körperbemalung fand man in Spanien in Muschelschalen. Seitdem hat die Menschheit nicht mehr aufgehört, sich zu schminken, lange Zeit übrigens Männer und Frauen gleichermaßen. Im alten Ägypten trug man pechschwarzen Lidstrich aus Ruß und Öl, im antiken Rom rührte man Purpursaft und Silberkreide zu Rouge, im Mittelalter sorgte giftiges Bleiweiß für vornehme Blässe, allerdings auch für üble Abszesse in der Haut.

Hässliche Spuren im Gesicht hinterlässt Make-up heutzutage nicht mehr, auf der Kleidung hingegen schon. Kein Wunder, sind die Grundzutaten doch oftmals Fett und Farbe. Mal eben schnell wegrubbeln - das funktioniert nicht, sondern macht die Sache nur noch schlimmer.

Was also tun, wenn hellbraune Foundation am Pullikragen klebt oder Puderstaub auf der Seidenbluse? Das Internet weiß - natürlich - Rat und hat diverse Tricks im Angebot. Rasierschaum soll helfen, ebenso sprudelndes Mineralwasser. Mit einer ausrangierten Nylonstrumpfhose lassen sich demnach feine Puderpartikel auftupfen - und mit einer Scheibe Brot Lippenstiftflecken wegreiben.

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Funktioniert das wirklich? Anruf bei einer, die es wissen muss: Visagistin Carena Zuleger hat Models und Schauspielerinnen geschminkt und leitet eine Kosmetik-Akademie mit Standorten in München, Hamburg und Rostock. "Ich verwende Haarspray. Man lässt es einwirken und kann die Flecken dann gut mit einem sauberen Baumwolltuch entfernen." Der Alkohol im Spray löse das Fett, auch die Farbe verschwinde.

Bei Rasierschaum ist sie skeptisch: Er enthält pflegende Wirkstoffe, die wiederum für neue Flecken sorgen können. Das gilt auch für Make-up-Entferner, den man fürs Abschminken verwendet.

Erste-Hilfe-Maßnahme: das Gröbste abtupfen.

Vorsicht ist immer bei empfindlichen Stoffen geboten. "Bei einer Seidenbluse würde ich kein Haarspray einsetzen", sagt Zuleger. Sondern das Oberteil wechseln und dann die Fleckentfernung in Ruhe angehen. Wobei man als Erste-Hilfe-Maßnahme schon immer möglichst schnell das Gröbste abtupfen sollte. Eingetrocknete Flecken sind oft schwieriger zu entfernen. Schnell, schnell in die Waschmaschine ist dann allerdings auch wieder keine gute Idee. Das Waschen kann so manchen Fleck erst recht im Gewebe fixieren.

Natron und Gallseife sind für die Vorbehandlung gute Hausmittel, erfordern aber etwas Geduld. Das Haushaltsallzweckmittel Natron verrührt man mit Wasser zu einer Paste, trägt es auf den Fleck auf und lässt es über Nacht einwirken. Vorsicht bei dunkler Kleidung: Der Wirkstoff bleicht. Gallseife gibt es in fester und flüssiger Form, auch ihr sollte man Zeit zum Wirken geben.

Vermeiden lasse sich übrigens so mancher Fleck, wenn man Make-up mit Pinsel und Schwämmchen aufträgt und nicht mit den Fingern, sagt Carena Zuleger: "Dann bleiben auf den Händen keine Farbreste zurück, die man versehentlich in die Kleidung reibt."

Und was ist nun mit dem Brot als Fleckenkiller? "Das", lacht die Visagistin, "sollte man doch lieber essen."

Die Autorin hat etwas gegen Stürme im Wasserglas. (Foto: Bernd Schifferdecker (Illustration))
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