Kolumne: Gewusst wie:Fahrradschlauch flicken leicht gemacht

Lesezeit: 2 min

Einen Fahrradschlauch zu flicken, erfordert nicht übermäßig viel Geschick, jedoch ein wenig Geduld. (Foto: daisydaisy/Imago/Pond5 Images)

Ein platter Reifen ist ärgerlich. Wie man das Malheur behebt - und am besten gleich ganz verhindert.

Von Stefan Fischer

Aus der Perspektive eines Münchner Radfahrers ist die Wiesn die riskanteste Zeit des Jahres. Nicht, weil man unentwegt damit rechnen müsste, dass einem jemand vors Fahrrad taumelt. Das passiert das gesamte Jahr über. Ob es nun volltrunkene Einheimische während des Oktoberfests sind oder aufgeregte asiatische Touristinnen im Frühling - es findet sich immer jemand, der das Prinzip Radweg nicht versteht.

Nein, es sind die vielen Scherben zerbrochener Bierflaschen, die man gar nicht so schnell umkurven kann, wie sie sich in den Reifen des Rades bohren. Während der Wiesn wird die gesamte Stadt zum Glasscherbenviertel, und die Gefahr, sich einen Platten zu fahren, steigt exponentiell an wie sonst nur während eines Champions-League-Finales mit Münchner Beteiligung.

Hat man erst einmal ein Loch im Fahrradschlauch, gibt es nur wenige Optionen: Man wendet sich entweder für viel Geld an die Fahrradwerkstatt seines Vertrauens und lässt den Schlauch wahlweise flicken oder ersetzen. Oder aber man verrichtet diese nicht sehr komplizierte Arbeit selbst auf die tradierte Weise.

Unbedingt zu empfehlen ist der Einsatz von Reifenhebern, um den Mantel aus der Felge zu wuppen. Die kosten weniger als ein Coffee to go und bohren nicht weitere Löcher in den Schlauch wie ein Schraubenzieher, der zwar die gleiche Hebelwirkung entfaltet, aber eben relativ spitz ist.

Gewusst wie
:Wie man Basilikum über den Winter bringt

Im Supermarkt ist es noch schön grün, zu Hause jedoch sofort verwelkt: Mit welchen Tricks das Kraut möglichst lange überlebt.

Von Hans Gasser

Wichtig ist auch, den Kleber antrocknen zu lassen, andernfalls halten die Flicken schlecht. Die werden streng genommen gar nicht aufgeklebt, sondern es findet eine Vulkanisierung statt, bei der sich die beiden Gummioberflächen von Schlauch und Flickenunterseite miteinander verbinden. Die Flickstelle vorher mit einem Schmirgelpapier leicht aufzurauen dient der Sache ebenfalls.

Theoretisch kann man einen Fahrradschlauch sehr oft flicken, problematisch wird es, wenn die Löcher nahe beieinanderliegen, sodass man die Flicken übereinander anbringen muss. Diese Stellen halten erfahrungsgemäß nicht dauerhaft dicht. Um nicht sofort erneut flicken zu müssen: Unbedingt den Mantel von innen abtasten, ob die Scherbe, das Steinchen oder der Nagel noch darin stecken!

Während es beim Flicken also kaum die Wahl zwischen unterschiedlich tauglichen Varianten gibt, hat man indes großen Einfluss darauf, ob man sich überhaupt einen Platten fährt. Ein guter Mantel kostet zwar mehr als ein gewöhnlicher, rechnet sich aber finanziell und nervlich, weil er den Schlauch deutlich effektiver schützt. Die Reifen unbedingt hart aufpumpen, dann drücken sich spitze Gegenstände nicht so leicht ins Gewebe des Mantels. Und möglichst nicht über Bordsteine fahren. Das ist obendrein uncool, wenn man älter als Mitte zwanzig ist.

Stefan Fischer ist kein Freund von Heldenverehrung. (Foto: Bernd Schifferdecker (Illustration))
© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusAlternatives Wohnen
:Ein Leben auf 16 Quadratmetern

Kein Strom, ein Wasserhahn: Anne Donath wohnt seit fast 30 Jahren in einem kleinen Blockhaus in der oberschwäbischen Provinz. Damit kommt in der Nachbarschaft nicht jeder so gut klar wie sie. Ein Besuch.

Von Max Ferstl und Annette Cardinale (Fotos)

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: