Brust raus
Metrosexuell war vorgestern. Nach pflegebewussten Männern mit ihrem Prototypen David Beckham kamen der noch femininere, der androgyne Mann und der sportliche Slacker-Typ. Schaut man sich die Show von Burberry Anfang dieser Woche in London an, schwingt das Pendel jetzt wieder deutlich zurück in Richtung maskulin, was natürlich nicht sofort macho und toxisch (oder ungepflegt) heißen muss. Aber das ideale Männerbild von Designer Daniel Lee ist ganz offensichtlich der klassische "Lad", wie es im Englischen heißt. Interessenlage: Mehr Fußball als Fechten, eher Pub als Museum, Körperkult, Abhängen mit den Jungs und Mode, die bequem weit ist, aber schon noch ihren durchtrainierten Körper zur Schau stellt. Bei Burberry sind die Hosen deshalb breit, aber mit Zippern versehen, die den halben Oberschenkel freilegen, Pullover haben Ausschnitte wie Einflugschneisen fast bis zum Bauchnabel. Dazu festes Schuhwerk, mehrlagige Mäntel und Jacken, weil man sich ja gern draußen rumtreibt. Die einen finden das ein bisschen prollig, sehr viele der Gen Z aber dafür kernig-sexy. Das perfekte Rolemodel ist jedenfalls der Schauspieler Barry Keoghan aus "Saltburn", der bei der Burberry-Show natürlich im Publikum saß.
Travel in Style
Eine ungewöhnliche Kooperation ist aus Zürich zu vermelden. Dort hat das legendäre Luxushotel "The Dolder Grand" diese Woche eine gemeinsame Kapsel-Kollektion mit der Deutsch-Schweizer Modemarke Windsor vorgestellt. Motto des exklusiven Sortiments ist "Relaxed Tailored Luxury" - die entworfenen Kleidungsstücke sollen im Hotel und auf Reisen für maximalen Komfort sorgen und das "Home away from Home"-Gefühl fördern, es ist gewissermaßen die Fortführung einer Dolder-Suite mit den Mitteln der Mode. Die poppig-elegante Kollektion umfasst Basics wie Sweatshirt, Pyjamas, Shorts und Co. und auch eine kuschlige Wohndecke - alle Sachen sind mit dem Branding der ungewöhnlichen Kooperation versehen und unisex gehalten. Erhältlich ist die Hotel Couture auf windsor.de, in ausgewählten Stores und natürlich im Dolder Grand selbst.
Eierlicht
Der bevorstehende Frühlingsanfang und das Osterfest rücken das Ei wieder ins Rampenlicht. Den gleichen Job erledigt die poetische "Reality"-Leuchte des Münchner Labels Ingo Maurer. Das Design hat bereits im vergangenen Jahr auf der Euroluce-Messe in Mailand einige Aufmerksamkeit auf sich gezogen, kein Wunder: Das Herzstück der "Reality" stellt nämlich ein echtes, bio-zertifiziertes Hühnerei dar, das schwach von innen heraus leuchtet - dank einer zarten LED. Mit dem zerbrechlich erscheinenden Ei, das die Geschichte von Verletzlichkeit und Hoffnung erzählen soll, will der Designer Theo Möller die Essenz des Gemäldes "Pala Montefeltro" von Piero della Francesca einfangen, so eine Mitteilung des Lichtherstellers. In "Pala Montefeltro" schwebt das Ei als Symbol für die unbefleckte Empfängnis über der Darstellung der Jungfrau Maria und auch die "Reality" kann schweben - mithilfe dreier kleiner Nadeln, die mit der ungewöhnlichen Lampe mitgeliefert werden und eine Aufhängung an der Decke ermöglichen. Das etwa fünf Meter lange, dünne Kupferkabel der 135 Euro teuren Leuchte sorgt zudem dafür, dass sie flexibel im Raum positioniert werden kann und lässt sich an einem USB-Anschluss betreiben.