Mode:"Über Gucci habe ich mich damals schon geärgert"

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"Kleidung muss mehr können als gut aussehen": Entwürfe von Acronym. (Foto: Phillip Koll/Acronym)

Beim Label Acronym denkt man viel über Hightech-Mode nach. Die Entwürfe gehören zu den meistkopierten der Branche. Ein Werkstattbesuch in Berlin.

Von Jan Kedves

Wer als Designer kopiert wird, kann sich darüber aufregen oder es als seltsame Form der Ehrerbietung verstehen. Immerhin finden andere Designer das eigene Schaffen offenbar so inspirierend, dass sie in Kauf nehmen, des kreativen Diebstahls bezichtigt zu werden. Errolson Hugh zählt gar nicht mehr mit, wie oft seine Ideen in den vergangenen 20 Jahren schon über die Laufstege anderer Marken getragen wurden. Ein besonders pralles Beispiel: Gucci zeigte 2014 einen Outdoor-Anorak mit zwei parallel gesetzten Reißverschlüssen vorne; dazwischen, mittig auf dem Bauch, sitzt eine Tasche, in die genau ein Handy reinpasst. Das Design war 1:1 übernommen von einem Acronym-Anorak aus dem Jahr 2008. Acronym, so heißt das Label, das Hugh designt. "Über Gucci habe ich mich damals schon geärgert", sagt er. "Gar nicht mal, weil sie uns kopiert haben, sondern weil sie es so schlecht gemacht haben. Die Kapuze saß überhaupt nicht!"

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