Zehn Dinge zu Wimbledon:Trauzeuge in der Zwickmühle

Andy Murray soll nach dem Wimbledonfinale den Trauzeugen für Novak Djokovic geben, Sabine Lisicki steht nach dem Vorjahres-Finale unter besonderer Beobachtung - und Boris Becker gibt sein Comeback im Wohnzimmer. Zehn Dinge zu Wimbledon.

Von Saskia Aleythe und Martin Anetzberger

Zehn Dinge zu Wimbledon

Alle Augen auf Lisicki

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(Foto: AFP)

Andy Murray soll nach dem Wimbledonfinale den Trauzeugen für Novak Djokovic geben, Sabine Lisicki steht nach dem Vorjahres-Finale unter besonderer Beobachtung - und Boris Becker gibt sein Comeback im Wohnzimmer. Zehn Dinge zu Wimbledon. Alle Augen auf Lisicki: Darauf hatten etliche Tennisfans lange gewartet: Endlich wieder eine Deutsche im Finale von Wimbledon. Sabine Lisicki war 2013 nur Marion Bartoli im Endspiel unterlegen, hatte zuvor Serena Williams niedergekämpft. Dass ihr dieser Coup wieder gelingt, hoffen nicht wenige - unwahrscheinlich ist es trotzdem. Nach ihrem Erfolg von London tauchte sie öfter auf Fotos mit Oliver Pocher auf als in Erfolgsmeldungen größerer Turniere. In der Weltrangliste liegt Angelique Kerber als Neunte zehn Plätze vor ihr, nur einen Rang dahinter lauert Andrea Petkovic auf Platz 20, auch einige Blessuren machten der 24-Jährigen zu schaffen. Auch wenn Lisicki gewisse Vorlieben für das Londoner Turnier hegt, wird ihr Weg dieses Mal wohl schon früher enden. Kurz vor Beginn des Turniers trennte sie sich von Trainerin Martina Hingis. Die Ehre des Eröffnungsspiels bei den Frauen gebührt ihr dennoch, Vorjahressiegerin Bartoli hat ihre Karriere beendet und tritt nicht mehr an. (ska)

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Volle Konzentration aufs Doppel

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(Foto: Getty Images)

Volle Konzentration aufs Doppel: Martina Hingis wolle wieder Doppel spielen, schrieb Sabine Lisicki kurz vor Wimbledon-Beginn auf ihrer Facebook-Seite und begründete damit das Ende der Trainertätigkeit. Sie und die ehemalige Wimbledon-Siegerin im Einzel und im Doppel hätten sich "im gegenseitigen Einvernehmen" getrennt. Sie wünsche ihr viel Glück "und vielleicht spielen wir hier und da ein Doppel zusammen". Lisicki und die 33-jährige Schweizerin hatten im März gemeinsam das WTA-Turnier in Miami gewonnen. Anstatt die Deutsche als Trainerin zu betreuen, kann Hingis sich nun voll auf ihre eigenen Spiele beim Londoner Rasenturnier konzentrieren. Sie hat eine Wildcard erhalten und tritt in der Doppel-Konkurrenz mit der Russin Vera Zvonareva an. (mane)

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Bartoli in der Royal Box

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(Foto: AFP)

Bartoli in der Royal Box: Als Titelverteidigerin hat die Französin im Ruhestand ihren ersten Auftritt in Wimbledon bereits hinter sich. Sie trug ihr Glück zur Schau, dass sie seit dem Ende ihrer Profilaufbahn empfindet und zeigte einen Verband an ihrer lädierten Schulter, der beim weißen Turnier sicherlich Aufsehen erregt hätte. Das Eröffnungsspiel an Tag zwei ist grundsätzlich der Titelverteidigerin vorbehalten, in diesem Jahr wird als Ersatz Lisicki gegen Julia Glushko antreten. Bartoli ist in die Royal Box geladen. "Wenn ich bis dahin nichts Dummes anstelle, werde ich auch da sein", sagt sie. Was sie am Tennisspielen vermisse? "Morgens aufzuwachen und der ganze Körper schmerzt." (mane)

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Rekordpreisgeld

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(Foto: Getty Images)

Rekordpreisgeld: Ob Serena Williams in Wimbledon noch einmal so jubeln wird wie bei ihrem Sieg 2012? Die Amerikanerin hat das Turnier fünfmal gewonnen, kämpft aber mit nunmehr 32 Jahren um ihre Form. Das Spielen lohnt sich aber immer noch, in diesem Jahr besonders: Das Preisgeld wurde wieder erhöht, auf nunmehr rund 30 Millionen Euro. 2,14 Millionen Euro bekommen die Sieger bei den Damen und Herren - da quält es sich auch mit 32 Jahren auf dem Rasen noch ein bisschen angenehmer. (ska)

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Comebecker

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(Foto: AFP)

Comebecker: Natürlich ist Boris Becker seit seinem Karriereende 1999 wieder in Wimbledon gewesen. Als Zuschauer und Reporter, nun jedoch führt es ihn wieder in sportlicher Hinsicht zum berühmten Rasenturnier. Als Coach von Novak Djokovic wird er vermutlich auch wieder ein wenig wehmütig werden ob der einstigen Erfolge. Ihm könnte nun etwas Seltenes gelingen: Als ehemaliger Spieler und Trainer den Titel zu gewinnen. Der Applaus in London ist ihm vermutlich auch so sicher. (ska)

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Djoker auf Junggesellenabschied

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(Foto: AP)

Djoker auf Junggesellenabschied: Was haben Rhabarber und Novak Djokovic gemeinsam? Beide sind nicht mehr lange zu haben. Der Serbe hat die Hochzeit mit seiner Verlobten für den 9. Juli anberaumt, also drei Tage nach dem Wimbledon-Finale. Den Titel zu gewinnen, verfolgt er demnach mit besonderer Motivation. Schließlich lässt es sich mit Pokal noch stolzer ehelichen. Und dass er damit den Großteil der Organisation der Feier verpasst, wird ihn mit Sicherheit nicht sonderlich schmerzen. (ska)

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Murray im Zwiespalt

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(Foto: REUTERS)

Murray im Zwiespalt: Was war das für eine Erlösung für das Vereinigte Königreich: Endlich stand wieder ein Brite auf dem Tennisthron von Wimbledon. Der Schotte Andy Murray holte im vergangenen Jahr den Pokal und folgte Fred Perry, der 1936 das Turnier gewann. Zu einer Neuauflage des letztjährigen Finales wird es zwischen ihm und Djokovic wie bei den Frauen - Sabine Lisicki ist abgestürzt, Marion Bartoli hat aufgehört - diesmal nicht kommen können. Beide stehen in der oberen Hälfte des Tableaus und könnten schon im Halbfinale aufeinander treffen. Ein solches Spiel wäre ein ziemlicher Zwiespalt für Murray: Er soll Djokovic bei der anstehenden Hochzeit als Trauzeuge beistehen. (ska)

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Frau trainiert männlichen Topspieler

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(Foto: dpa)

Frau trainiert männlichen Topspieler: Für Gesprächsstoff hatte Murray bereits kurz nach den French Open gesorgt, als er die Verpflichtung von Amélie Mauresmo als Trainerin (im Bild beim Training in London) bekanntgab. Der Schotte ist damit der erste Topspieler, der sich von einer Frau betreuen lässt, die nicht zum Familienkreis gehört. Unmittelbar vor dem Turnier in Wimbledon schwärmte Murray von der ehemaligen Topspielerin. "Sie versteht die Psychologie des Spiels" und höre außerdem gut zu. "Ich glaube fest daran, dass sie mir helfen wird. Ich habe die letzten zehn Tage, die ich mit ihr auf dem Platz verbracht habe, richtig genossen", sagte Murray. Vermutlich hat ihn auch ihre Vergangenheit beeindruckt: 2006 triumphierte sie selbst in Wimbledon, im Vorjahr trainierte sie eine gewisse Siegerin namens Marion Bartoli. (mane)

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Nadals Rasenkampf

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(Foto: AP)

Nadals Rasenkampf: Ob Rafael Nadal und Rasen noch Freunde werden? Der Weltranglistenerste, Beiname "Sandplatzkönig", kann dem grünen Untergrund in der Regel nicht allzu viel abgewinnen. Er wolle auf Gras "besser spielen als zuletzt", kündigte der Spanier an - da würde in diesem Jahr schon die zweite Runde reichen. 2013 schied er im ersten Match aus, 2012 im zweiten. Ob es dieses Jahr mit einer Steigerung klappt? Zuletzt wurde er vom Deutschen Dustin Brown, zu dem Zeitpunkt 85. der Welt, bei den Gerry Weber Open in Halle besiegt. Da hilft als Aufmunterung immerhin noch die Historie: Trotz seiner Probleme hat Nadal Wimbledon schon zweimal gewinnen können. (ska)

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