Eine verzweifelte Werbeaktion, gefährliche Stürmerinnen aus Lyon und Trainer Bruno Bini, der schon in Ruanda und Guinea Pionierarbeit betrieb: Fünf Fakten, die Sie über das französische Team noch nicht wissen. In Bildern. Lange beschwerten sich Frankreichs Fußballfrauen über zu wenig Beachtung. Bis zu einer aufsehenerregenden Werbeaktion: Vier Nationalspielerinnen posierten nackt für ein Plakat, darunter stand: "Muss es erst so weit kommen, damit ihr uns spielen sehen wollt?"
Nationaltrainer ist Bruno Bini, ein ehemaliger Profi aus Orleans. In den neunziger Jahren begab er sich für die Fifa auf Pionierarbeit - und leitete Trainerlehrgänge in Ruanda und Guinea. Auch er sagt: "Dass wir jetzt vom Außenseiter gleich zum Favoriten mutiert sind, ist ein bisschen viel."
Wie gefährlich die Französinnen wirklich sind, weiß niemand so recht. Natürlich: Sie gewannen ihre beiden bisherigen Vorrundenspiele, haben sich damit souverän fürs Viertelfinale qualifiziert, stehen auf Platz sieben der Weltrangliste. Die deutsche Bundestrainerin Silvia Neid sagt jedoch: "Frankreich ist technisch unheimlich gut. Was sie aber nicht mögen, ist ein gutes Zweikampfverhalten." Klingt nicht so furcheinflößend.
Der aktuelle Champions-League-Sieger kommt - Achtung! - aus Frankreich. Ende Mai bezwangen die Frauen von Olympique Lyon die Favoritinnen von Turbine Potsdam mit 2:0. Lyon stellt auch den Stamm des Nationalteams, beispielsweise die gefährlichen Stürmerinnen Elodie Thomis (im Bild, nach ihrem Treffer beim 4:0 gegen Kanada) und Eugénie Le Sommer sowie Sonia Bompastor.
Frankreich hat ein nationales Frauenfußballzentrum: den Zweitligisten CNFE Clairefontaine. Hier spielen ausschließlich U16-Mädchen und Juniorinnen, die nach der Ausbildung zu ihren Stammvereinen zurückgeschickt werden.