Das Duell um den Gesamt-Weltcup zwischen Maria Riesch und Lindsey Vonn wird zum Nervenspiel, Magdalena Neuner gewinnt im Massenstart der Biathlon-WM Gold, die Männer enttäuschen. Die arme Magdalena Neuner kann einem wirklich leid tun. So viele Medaillen hat sie bei dieser Biathlon-Weltmeisterschaft im russischen Chanty-Mansijsk schon gewonnen, dass sie befürchten muss, a) von der Schwerkraft des Edelmetalls gen Boden gezogen zu werden und b) nach der Staffel am Sonntag überhaupt keinen Platz mehr für eine weitere Medaille zu haben. Denn ...
... im Massenstartrennen am Samstag gewann die Doppel-Olympiasiegerin von Vancouver schon wieder Gold. Und es war mal wieder ein Sieg in bester Magdalena-Neuner-Manier. Denn die Wallgauerin ...
... hatte am Schießstand mal wieder erhebliche Probleme. Vier Mal schoss sie vorbei, vier Mal musste sie die Strafrunde absolvieren, doch in der Loipe zeigte sie eine solch überragende Laufleistung, dass sie trotz der vielen Fehler ...
... nach dem letzten Schießen in Führung lag und diese Führung natürlich nicht mehr abgab. Im Ziel ...
... lag sie rund drei Sekunden vor der Weißrussin Darja Domratschewa. Die übrigen deutschen Starterinnen - Andrea Henkel, Tina Bachmann und Miriam Gössner - hatten mit der Medaillenvergabe nichts zu tun und landeten auf den Plätzen elf, zwölf und 14.
Die deutschen Männer um Michael Greis (im Bild) hingegen mussten einen Tag nach ihrem unglücklichen Staffelrennen erneut eine Enttäuschung verkraften: Greis kam nur auf Platz 20, Arnd Peiffer war als Achter noch der Beste. Es siegte der Norweger Emil-Hegle Svendsen.
Auch die Alpin-Frauen konnten von einem Auftritt à la Magdalena Neuner nur träumen. Maria Riesch ist sogar drauf und dran, ihren großen Vorsprung im Gesamtweltcup noch zu verspielen. Im Slalom von Spindlermühle schied sie aus und hat nun vor dem Saisonfinale nur noch 23 Punkte Vorsprung auf ihre Rivalin und Freundin Lindsey Vonn, die am Ende 16. wurde.
Dass der Zweikampf auch zum Nervenduell wird, war zwischen den Durchgängen zu erleben. Auf Vonns Vorgehen angesprochen, andere Skischuhe als vom Ausrüster vorgesehen zu nutzen und dies nicht zuzugeben, meinte Riesch: "Das ist ein bisserl ne Verarschung."
Den Slalom-Disziplinenweltcup kann Riesch schon gar nicht mehr gewinnen. Die Österreicherin Marlies Schild entschied das Rennen für sich und sicherte sich damit die "kleine Kristallkugel".
Stephan Keppler erlebte bei seinem zweiten Start nach einer zweimonatigen Verletztungspause schon wieder eine Schrecksekunde. An einer Welle geriet der 27-Jährige leicht in Rücklage, konnte sich nicht mehr aufrichten, stürzte und rutschte unter den Sicherheitszäunen hindurch in eine Baumgruppe. Doch Keppler hatte Glück und blieb unverletzt. Es siegte Michael Walchhofer, Ivica Kostelic sicherte sich den Gesamtweltcup.