Fußball:Werder und Arminia lassen Spieler nicht zu Länderspielen reisen

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Soll in Bremen bleiben: Milot Rashica, Nationalspieler aus Kosovo (Foto: Nordphoto/imago images)

Die beiden Bundesligisten stellen ihre Nationalspieler für die Länderspiele im Ausland nicht ab. Beide erklären, das Risiko in der Coronavirus-Pandemie sei zu groß.

Werder Bremen und Arminia Bielefeld werden keine Nationalspieler für die anstehenden Länderspiele im Ausland abstellen. Dies bestätigten die beiden Vereine am Donnerstag. Zuerst hatte der kicker über die diesbezüglichen Pläne der Bremer berichtet.

Das Bremer Gesundheitsamt schreibt eine Quarantäne von fünf Tagen nach einer Rückkehr aus einem Corona-Risikogebiet vor. Einzig der tschechische Torhüter Jiri Pavlenka könnte somit zur Partie gegen Deutschland am Mittwoch in Leipzig reisen.

"Wir haben mit unseren Spielern und den Verbänden gesprochen. Wir wissen, dass die Spieler gerne zu ihren Teams reisen würden. Allerdings können wir das Risiko vor dem Hintergrund der Gesamtsituation nicht eingehen", erklärte Frank Baumann, Geschäftsführer-Fußball beim Bundesliga-Neunten.

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Betroffen von dieser Maßnahme sind die Werder-Profis Yuya Osako (Japan), Josh Sargent (USA), Milos Veljkovic (Serbien), Milot Rashica (Kosovo) und Marco Friedl (Österreich).

In Bielefeld erklärte Geschäftsführer Samir Arabi am Donnerstag den aktuellen Stand: "Bis auf die Spieler der deutschen U21 (Amos Pieper und Arne Maier; d.Red.) würden alle nominierten Spieler in Risikogebiete reisen. Das hätte zur Folge, dass sie nach Ankunft in Bielefeld fünf Tage in Quarantäne müssten. Von daher werden wir sie nicht abstellen, das haben wir nach Rücksprache mit verschiedenen Behörden entschieden und den Spielern mitgeteilt", sagte Arabi.

Betroffen von dieser Maßnahme sind der Venezolaner Sergio Cordova, Joan Simun Edmundsson (Färöer), der Japaner Ritsu Doan und Cebio Soukou (Benin). "Wir haben eine Verantwortung für Arminia Bielefeld. Die Jungs verstehen das", sagte Arabi.

Fifa hat Regeln im Oktober geändert

Nach der vergangenen Länderspielpause hatten bereits zahlreiche Bundesligisten Kritik geübt. So musste unter anderem die TSG Hoffenheim nach der Abstellungsperiode im Oktober für längere Zeit auf den mit dem Coronavirus infizierten Torjäger Andrej Kramaric verzichten.

Der Weltverband Fifa hatte im Oktober die Regeln zur Abstellungspflicht bis zum Jahresende geändert. Demnach müssen Klubs ihre Nationalspieler nicht abstellen, wenn am Ort des Vereins oder am Ort des Länderspiels "eine zwingende Quarantäne oder Selbstisolation von mindestens fünf Tagen" einzuhalten ist oder "eine Reisebeschränkung" für eine dieser Städte besteht.

Wenn die örtlichen Behörden den jeweiligen Nationalmannschaften für diese Fälle eine "spezifische Ausnahmebewilligung" ausgestellt haben, müssen die Vereine ihre Nationalspieler hingegen weiter abstellen.

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