Transferfinale:Leverkusen buhlt um "Chicharito"

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Spielte zuletzt bei Real Madrid: Javier Hernandez (Foto: AFP)

+++ Bayer Leverkusen steht vor der Verpflichtung von Stürmer Javier Hernández +++ Der Mainzer Ja-Cheol Koo steht vor einem Wechsel zum FC Augsburg +++ VW-Boss Winterkorn verrät: Bayern München habe bei der hohen Summe für De Bruyne kapituliert +++

Javier Hernandez: Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen ist nach überstimmenden Medienberichten an einer Verpflichtung des mexikanischen Stürmers Javier Hernandez, genannt Chicharito, interessiert. Nach Angaben des Magazins Kicker hat der Werks-Club mit Manchester United bereits eine Vereinbarung getroffen. Der 27-jährige Hernandez soll demnach noch am Montag in Leverkusen vorgestellt werden. Er war 2010 zu United gewechselt. In der vergangenen Saison spielte er auf Leihbasis bei Real Madrid. Hernandez' Vertrag in Manchester lief noch bis 2016. Die Ablösesumme wird auf etwa zwölf bis 13 Millionen Euro geschätzt.

Ja-Cheol Koo: Laut Berichten der Zeitschrift SportBild und des Fußballmagazins kicker, das sich auf den südkoreansichen Fußballverband bezieht, steht der offensive Mittelfeldspieler vom 1. FSV Mainz 05 vor einem Wechsel zum Ligarivalen aus Augsburg. Für den Europa-League-Teilnehmer spielte der Südkoreaner bereits von Januar 2012 bis Juni 2013 auf Leihbasis, bevor er im Januar 2014 vom VfL Wolfsburg zu den Mainzern wechselte. Der 26-Jährige wurde in der laufenden Saison zweimal eingewechselt.

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Der Münchner Innenverteidiger macht zum Ligarivalen rüber: Bayern München bestätigt den Wechsel des Innenverteidigers zum VfL Wolfsburg - die Ablöse liegt bei rund 4,5 Millionen Euro.

Borussia Dortmund: Trainer Thomas Tuchel vom Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund schließt einen Last-Minute-Transfer trotz des Traumstarts in die neue Fußball-Saison nicht aus. "Es ist in allen Bereichen, Zu- oder Abgänge, noch alles möglich. Aber das in aller Ruhe und ohne Hektik und nicht mehr in den ganz großen Ausschlägen", sagte der Nachfolger von Jürgen Klopp nach dem 3:1 des BVB am Sonntag gegen Hertha BSC Berlin. Es war der achte Sieg im achten Pflichtspiel.

Borussia Mönchengladbach: Für Borussia Mönchengladbach ist der Transfermarkt noch nicht geschlossen. Manager Max Eberl hielt sich alle Optionen für den letzten Tag der Wechselfrist an diesem Montag offen. "Alles ist möglich", sagte Eberl am Sonntagabend nach der 1:2-Niederlage bei Werder Bremen. Die Gladbacher hatten sich nach eigenen Angaben am Wochenende um ihren Ex-Spieler Dante bemüht. Doch der Bayern-Profi entschied sich für einen Wechsel zum DFB-Pokalsieger VfL Wolfsburg. "Das ist völlig legitim. Wir spielen zwar in der Champions League, sind aber nur ein kleiner Verein", erklärte Eberl.

Ivan Perišić: Der Transfer des vom Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg zum italienischen Traditionsklub Inter Mailand ist perfekt. Der VfL, der mit Inter lange um die Ablöse von rund 20 Millionen Euro verhandelt hatte, gab den Wechsel am Sonntagabend bekannt. "Die Situation hat sich kurzfristig dahingehend verändert, dass wir mit diesem Wechsel eine gute Lösung für alle Beteiligten herbeiführen konnten. Wir wünschen Ivan bei seinem neuen Verein alles Gute", sagte VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs. Perišić war im Januar 2013 für acht Millionen Euro von Borussia Dortmund nach Wolfsburg gekommen und hatte für den DFB-Pokalsieger in 70 Ligaspielen insgesamt 18 Tore erzielt.

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Von Javier Cáceres

Kevin De Bruyne: Deutschlands Fußballer des Jahres wechselt endgültig für die Rekordsumme von rund 75 Millionen Euro vom VfL Wolfsburg zu Manchester City in die englische Premier League. Am Sonntag bestätigten beide Clubs das gigantische Geschäft, das dem Transfermarkt einen Tag vor Ende der Wechselfrist am Montag eine neue Dynamik verleiht. "Sein Wechsel ist zwar bedauerlich, weil er ein wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft war, aber wir sind auch weiterhin so gut aufgestellt, dass wir den erfolgreichen Weg der vergangenen Monate weiter beschreiten können", meinte Wolfsburgs Sportchef Klaus Allofs. Als Ersatz soll am Montag dennoch der Wechsel von Julian Draxler vom FC Schalke 04 zum VfL perfekt gemacht werden. Laut Medien ist eine Ablöse in Höhe von 35 Millionen Euro im Gespräch. Am Sonntag dementierte jedoch Schalke-Manager Horst Heldt eine Einigung.

Auch wenn Draxler kommen sollte - gleichwertigen Ersatz gibt es für Top-Scorer der vorigen Saison wohl so schnell nicht. "Er konnte Spiele alleine entscheiden. Ihn kann man nicht eins zu eins ersetzen", sagte De Bruynes bisheriger Mitspieler Christian Träsch nach dem Wolfsburger 3:0 am Freitagabend gegen die Schalker, bei dem De Bruyne und Perisic schon gar nicht mehr mitgewirkt hatten. Eigentlich wollten die Wolfsburger De Bruyne unbedingt halten, hatten am Ende aber auch wegen einer angeblichen City-Traumgage für den Belgier keine Chance.

Ebenso wenig wie der FC Bayern München, wie VW-Vorstandschef MartinWinterkorn nach dem Mega-Transfer von Kevin De Bruyne vom VfL Wolfsburg zu Manchester City verriet. "Man ist irgendwann machtlos gegen solche Summen. Selbst Bayern München, das interessiert war, hat am Ende des Tages gesagt: Gegen solche Summen können wir im Moment nicht antreten", sagte Winterkorn, der auch im Aufsichtsrat der Bayern sitzt, in diversen Medien. Man müsse sich angesichts der enormen Finanzkraft der englischen Premier League überlegen, "was man tut, um sich gegen die vermeintliche Übermacht der Engländer, die mit viel Geld um sich werfen, zu behaupten und den deutschen Fußball aufrechtzuerhalten", sagte Winterkorn weiter.

Doch wirtschaftlich lohnt sich der Deal für die Wolfsburger allemal. Für 22 Millionen Euro hatten sie De Bruyne im Januar 2014 vom FC Chelsea geholt - nun kassieren sie fast viermal so viel. Sportlich gehen beide Seiten indes ein Risiko ein. Der belgische WM-Teilnehmer will bei seinem zweiten Engagement in der Premier League die Kritiker aus seiner Chelsea-Zeit widerlegen. Dort kam er mit Trainer José Mourinho nicht klar und war im Londoner Starensemble ein Mitläufer.

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Gaëtan Bussmann: Mainz 05 hat einen Nachfolger für den südkoreanischen Nationalspieler Joo-Ho Park gefunden. Einen Tag vor dem Ende der Transferperiode sicherten sich die Rheinhessen die Dienste des französischen Nationalspielers Gaëtan Bussmann. Der 24-Jährige kommt vom FC Metz und unterzeichnete einen Vertrag bis zum 30. Juni 2017 mit Option auf eine Verlängerung. "Er ist schnell, kopfballstark und dazu noch torgefährlich", sagte FSV-Trainer Martin Schmidt über den Neuzugang. Park (28) war am Samstag zum Europa-League-Starter Borussia Dortmund gewechselt.

Oliver Kirch: Fußball-Zweitligist SC Paderborn hat kurz vor dem Transferende Oliver Kirch verpflichtet. Am Sonntag teilte der Verein mit, dass der 33 Jahre alte Mittelfeldspieler vom Bundesligisten Borussia Dortmund nach Paderborn wechselt. Bei den Ostwestfalen soll er am Montag einen Zweijahresvertrag unterschreiben. Kirchs in Dortmund gültiger Vertrag bis Juni 2016 wird gelöst. Zu den Transfermodalitäten wurde nichts bekannt. "Mit Oliver Kirch gewinnen wir einen weiteren laufstarken Spieler, der seine Leistungsfähigkeit bei zahlreichen namhaften Vereinen unter Beweis gestellt hat", sagte Paderborns Trainer Markus Gellhaus.

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